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Überstunden und hohe Erwartungen – Kenne und respektiere deine Grenzen

Grenzen sind Trennlinien, die einen Raum definieren. In das persönliche Gebiet eines Menschen treten Arbeitskollegen, Familienmitglieder, Dienstleister, Bürokraten und die digitale Welt. Wie viel davon zugelassen wird, ist eine sehr private Angelegenheit. Dazu ist es notwendig, seine Grenzen zu kennen und sie zu zeigen. Zu wissen, was man möchte und was nicht, ist hier sinnvoll. Sich wertvoll und als Juwel zu fühlen, hilft, Grenzen zu setzen. Das eigene Terrain ist durch den Körper und durch Emotionen bestimmt. Denn Menschen, die immer wieder in den Vorgarten eines anderen Menschen eindringen und durch Worte und Taten die schönsten, gefühlvollen Blumen verletzen, darf man in die Schranken weisen.

Nein – eine klare Grenze

Besonders im Berufsleben fällt es vielen Angestellten schwer, die Grenzen der eigenen Leistung, der Gesundheit und des Arbeitseinsatzes nach außen zu kommunizieren. Menschen, die es gewohnt sind, Aufgaben zu übernehmen und pflichtbewusst Arbeiten zu erledigen, vermögen selten eine Bitte abzuschlagen. Bevorzugt treten Teamleads daher an jene Mitarbeiter heran, von denen sie wissen, dass sie ohne Zögern zusätzliche Aufgaben übernehmen und Überstunden akzeptieren. Wer jetzt sich selbst, seine Grenzen und Kapazitäten kennt, kann ein klares Nein aussprechen. Um Bedenkzeit zu bitten, ist der diplomatische Weg in der Kommunikation mit Vorgesetzten. Allerdings kann man einer begründeten Arbeitsanweisung nicht widersprechen. In einem guten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberverhältnis nehmen Mitarbeiter gern Überstunden in Kauf, falls es hierfür einen Freizeitausgleich gibt. Sobald ein Angestellter erkennt, dass durch verschiedene Faktoren die Grenzen der persönlichen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit erreicht werden, empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Vorgesetzten, um eine Lösung zu finden. Wer nicht beizeiten für seine ganzheitliche Gesundheit vorsorgt, fällt unter Umständen für längere Zeit aus und beeinflusst damit entsprechend betriebliche Abläufe kontraproduktiv. Dem kann man frühzeitig vorbeugen.

Hohe Erwartungen – Mauern im Weg

Überstunden vermeidenHäufig sind die eigenen hohen Erwartungen an sich selbst der Weg ins Burn-out. Der Ansporn, eine Arbeit perfekt erledigen zu wollen, führt oft zur Grenzüberschreitung. Gerade Menschen, die mit brennender Leidenschaft ihrer Arbeit nachgehen und denen scheinbar keine Aufgabe zu viel ist, übernehmen sich regelmäßig. Sie setzen sich große Ziele und geraten dadurch unter enormen Leistungsdruck. Ebenso ist die Angst vor Ablehnung, Ausgrenzung und Konflikten ein Grund für körperliche und seelische Überlastung. Oft werden die leisen mentalen Signale nicht wahrgenommen, weil der Zugang zu den eigenen Gefühlen fehlt. Dann wird die Seele, ein Geflecht aus Gefühlen, lauter und äußert ihr Unbehagen durch körperliche Symptome. Diese sind vielfältig und können überall auftreten: Von Kopfschmerzen über Magengrummeln, Bauchkrämpfen und Gelenkproblemen bis hin zum Hautausschlag signalisiert der Körper, dass etwas im Gefüge zwischen Arbeiten und Erholung nicht stimmt. Spätestens jetzt heißt es: Reißleine ziehen! Eine Auszeit ist nun wichtig.

Arbeitszeit ist Lebenszeit

Normalerweise ziehen viele Jahrzehnte ins Land, bevor Menschen nach einem arbeitsreichen Leben in ein anderes Fahrwasser wechseln. Die meisten von ihnen möchten im Ruhestand einer Tätigkeit nachgehen, die den Alltag aus- und die persönlichen Erwartungen daran erfüllt. Einige Stunden am Tag widmen sie sich einem Hobby, einem Ehrenamt oder einer Leidenschaft.

Ebenso ist es wichtig, als junger Mensch ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Diese Grenzen auszuloten, ist in unserer schnelllebigen Zeit überlebenswichtig. Ebenfalls kann ein Arbeitstag mit schönen Momenten gefüllt sein. Es sind die Augenblicke, in denen ein gutes Gespräch unter Kollegen stattfindet, ein Lachen den Raum erfüllt und herzliche Gesten das Miteinander stärken. Eine gute Vorbeugung, um hohe Belastung abzumildern. Im Anschluss an einen anstrengenden Arbeitstag ist Bewegung ein idealer Ausgleich und bringt Energie zurück. Außerdem stärken Hobbys das Selbstwertgefühl. Mit positiven Emotionen fällt es leichter, auch einmal Nein sagen zu können, wenn es um Überstunden geht.

 

Hohe Erwartungen an sich selbst und von Dritten, das Streben nach Perfektionismus und eine unausgeglichene Work-Life-Balance bringen Menschen an die Grenzen der persönlichen Leistung und ganzheitlichen Belastbarkeit. Ein klares und höfliches Nein ist das Signal, um eine Grenze aufzuzeigen, die nicht überschritten werden darf.

 

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