Die große Entscheidung: Kinder oder Karriere?

Der Begriff Kinderlosigkeit ist momentan in aller Munde und gerade in sozialen Medien scheint sich das Thema aktuell sehr zu verbreiten.

Kinderlos zu sein, bedeutet nicht unbedingt, keine Kinder haben zu können. Es bedeutet vielmehr, dass man sich bewusst dafür entschieden hat, keine Kinder zu bekommen. Dies kann aus vielen Gründen geschehen – vielleicht möchte man sich ganz auf seine Karriere konzentrieren oder einfach keine Kinder haben.

Frauen fühlen sich oft verpflichtet, Kinder zu bekommen, weil es die natürliche Ordnung der Dinge zu sein scheint. In vielen Kulturen ist es tief verwurzelt, dass Frauen Kinder bekommen und sich um sie kümmern sollten. Auch wenn es in den letzten Jahren mehr Aufklärung und Bewusstsein gibt, dass auch Männer sich um Kinder kümmern können, ist es noch immer eine gesellschaftliche Norm, dass Frauen diese Rolle übernehmen. Ein weiterer Grund, warum Frauen oft das Gefühl haben, Kinder bekommen zu müssen, ist der biologische Imperativ. Viele Frauen fühlen sich unter Druck gesetzt, ehe sie 35 Jahre alt werden; nach diesem Alter sinkt die Wahrscheinlichkeit deutlich, schwanger zu werden und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen. Daher entscheiden sich viele Frauen dafür, schon in jungen Jahren Kinder zu bekommen.

Wie Kinder die Karriere beeinflussen

Es ist allgemein bekannt, dass Kinder die Karriere ihrer Eltern, insbesondere aber ihrer Mutter, signifikant beeinflussen können. Wenn Frauen Kinder haben, neigen sie dazu, weniger Zeit in ihre Arbeit zu investieren. Dies kann zu Missverständnissen und Konflikten führen, vorwiegend bei Arbeitgebern, die auf eine umfassende und intensive Zusammenarbeit angewiesen sind. Viele Arbeitgeber offerieren daher größere Beförderungsmöglichkeiten und höhere Gehälter an männliche Mitarbeiter oder Personen, für die zukünftige Kinder aus dem einen oder anderen Grund ausgeschlossen sind.

Gerade für Frauen können Kinder im Berufsleben mit enormen Nachteilen verbunden sein, da sie berufliche Pausen einlegen müssen, um Kinder zu bekommen und/oder sich um die Familie zu kümmern. Dadurch verlieren sie oft an Qualifikation und Erfahrung und haben mithin Schwierigkeiten, den Anschluss an ihre männlichen Kollegen zu finden. Sie verdienen in Folge geringere Löhne und sind häufig in untergeordneteren Positionen beschäftigt.

Der Spagat zwischen Kindern und Karriere

Es ist möglich, den Spagat zwischen Kindern und Karriere durchaus gut zu bewerkstelligen. Hierzu sind allerdings Organisation und Disziplin gefordert. Zunächst einmal sollten Sie versuchen, Ihre Arbeit so gut wie möglich zu organisieren, damit Sie möglichst viel Zeit für Ihre Kinder haben. Auch das Delegieren von Aufgaben an andere Personen kann hilfreich sein. Das Setzen von Prioritäten ist darüber hinaus besonders wichtig. Wenn Sie sich nur auf die Arbeit konzentrieren, werden Sie Ihre Kinder vernachlässigen. Aber wenn Sie sich nur auf die Kinder konzentrieren, wird Ihre Karriere leiden. Daher ist es wichtig, einen gesunden Mittelweg zu finden.

„Die armen Kinder?“

Es gibt keine Beweise dafür, dass Kinder unter einer arbeitenden Mutter leiden. Ganz im Gegenteil haben verschiedentliche Studien gezeigt, dass Kinder von Müttern, die arbeiten, in der Regel genauso glücklich und gesund sind wie andere Kinder auch. Zudem erlernen sie soziale Kompetenzen und Eigenverantwortung schneller als Kinder mit nicht arbeitenden Müttern.

In einer Studie des Pew Research Centers aus dem Jahr 2016 wurden Mütter befragt, ob ihre berufliche Beschäftigung positive oder negative Auswirkungen auf ihre Kinder hat. Die überwiegende Mehrheit der Mütter (83 Prozent) sagte, es habe positive Auswirkungen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Mütter nicht immer freiwillig arbeiten. Viele Mütter müssen aus finanziellen Gründen berufstätig sein und haben daher keine andere Wahl. Aber selbst unter diesen Umständen berichten die Mütter, dass ihr Arbeitsleben positive Auswirkungen auf ihre Kinder habe.

Letzten Endes muss jeder für sich entscheiden, ob Kinder der richtige Weg sind und sich dabei nicht nach der Meinung anderer richten. Mit genug Organisation sind Karriere und Kinder bestens zu vereinbaren.