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Ratgeber

Mitarbeiter im Homeoffice – Fluch oder Segen?

Plötzlich und völlig unerwartet, somit weder vorhersehbar noch planbar, wurde die Weltbevölkerung Anfang 2020 von der Corona-Pandemie heimgesucht. Schnell war offenkundig, dass nur drastische Maßnahmen ein größeres Ausmaß verhindern würden. Einer dieser regulativen Eingriffe war die Verhängung des Lockdowns in Deutschland am 22.03.2020, wobei das alsdann in Kraft getretene Kontaktverbot dabei helfen sollte, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. In Folge blieb nun unter anderem eine Vielzahl von kaufmännischen Mitarbeitern zu Hause, gänzlich ahnungslos, wann und wie die Beschäftigung in den Büros wieder aufgenommen werden könnte. 

In der Krise liegt die Chance

Aber nicht nur die Arbeitnehmer traf das Kontaktverbot erheblich. Arbeitgeber standen wie aus dem Nichts vor leeren Büroräumlichkeiten und der Frage, welche Optionen sich bieten, um den Betrieb auch abseits der unmittelbaren Präsenz der Mitarbeiter aufrechterhalten zu können. Was lag näher, die Tätigkeit der Angestellten in deren häusliches Umfeld zu verlegen? Homeoffice schien die Lösung zu sein, bereits in den 199er-Jahren als sogenannte Telearbeit ins Leben gerufen. 

Gesetzliche Verpflichtung und Win-win

Den Angestellten kam die Änderung der Arbeitsschutzverordnung zum 27.01.2021 gerade recht. Danach ist der Arbeitgeber nämlich verpflichtet, den Mitarbeitenden ein Homeoffice mit den damit verbundenen Freiheiten anzubieten, sofern keine betriebsbedingten Hinderungsgründe bestehen. Und dies wiederum führt bei den Arbeitgebern zu freien räumlichen Kapazitäten, die anderweitig genutzt, weitervermietet oder aufgegeben werden können. 

Dank der mittlerweile nahezu vollständigen digitalen Vernetzung können heutzutage kaufmännische Tätigkeiten gänzlich unabhängig vom Standort ausgeführt werden. Verschlüsselte Verbindungen gewährleisten die Sicherheit und den jeweils notwendigen Zugriff auf firmeninterne Dateien. 

Eignung und Selbstdisziplin

Nicht jeder Angestellte ist für ein Arbeiten von zu Hause aus geeignet oder bereit, in den eigenen vier Wänden für ein Unternehmen tätig zu sein. Mangelt es an einem ruhigen Umfeld, einer dauerhaft stabilen Internetverbindung, ausreichend Platz zum Aufstellen eines Schreibtisches mit ergonomischem Drehstuhl und guter Ausleuchtung, kann der Gedanke an das Homeoffice direkt verworfen werden. Auch muss zwingend Selbstdisziplin vorhanden sein, damit nicht durch die Ablenkung im häuslichen Umfeld die Produktivität leidet. Unabhängig davon müssen sich Arbeitnehmer vor einer Entscheidung für das Homeoffice fragen, ob sie dauerhaft auf die unmittelbaren sozialen persönlichen Kontakte zu den Kollegen verzichten möchten. 

Für Arbeitgeber bedeutet das Angebot des Homeoffice oft einen nicht unerheblichen Vertrauensvorschuss. Es wird häufig nicht nur das erforderliche Equipment zur Verfügung gestellt, sondern auch davon ausgegangen, dass die Erledigung der übertragenen Aufgaben identisch zu einer Präsenz in der Firma erfolgt. Hierzu greifen immer mehr Unternehmer zu digitalen Stempeluhren, für den Arbeitnehmer nicht sichtbaren Screenings der Nutzeroberflächen oder auch kurzzeitig anberaumte Meetings, um eine gewisse Kontrolle ausüben zu können. 

Homeoffice bietet Chancen, auch kann es die Produktivität sowie Kreativität durchaus erhöhen. Entscheidend sind das Naturell des Arbeitnehmers und die Bereitschaft, die Tätigkeit in den eigenen vier Wänden so zu betreiben, als würde diese im gemeinsamen Büro erbracht. Der Arbeitgeber kann im Gegenzug über freie Ressourcen verfügen und erhebliche Kosten einsparen. Festzustellen ist, dass sich das Homeoffice mittlerweile nicht nur etabliert hat, sondern sich zunehmender Beliebtheit erfreut.  

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