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Interview

Lutz Ortmann von Ortmann-Coaching im Interview: Das Leben ist keine Generalprobe

Mehr als 45 % der Frauen und fast 60 % der Männer leiden unter leichtem oder krankhaftem Übergewicht. Dabei spielen Faktoren wie Ernährung eine tragende Rolle, aber auch Stress, fehlende Zufriedenheit, mangelnde Bewegung und soziale Rollenkonflikte. Eine fatale Entwicklung, die die ganzheitliche Gesundheit der Menschen zunehmend auf die Probe stellt.

Lutz Ortmann, Gründer von Ortmann-Coaching, Personaltrainer und Mentalcoach, hat erkannt, dass körperliches und geistiges Wohlbefinden eng miteinander verbunden sind. „Diese Ganzheitlichkeit muss jedem bewusst sein, sonst ist es schwer, glücklich zu leben.“ Aus diesem Grund bietet er ein besonderes Coaching an. Mit einer Kombination aus Fitness, Ernährungsberatung und Mentaltraining, verhilft er seinen Kunden zu neuem Selbstbewusstsein, Gesundheit und Lebensmut.

Unternehmer Deutschlands hat exklusiv mit ihm über sein Coaching und seine Einstellung zum Thema Fitness und Mindset gesprochen.

Lutz Ortmann von Ortmann-Coaching im Interview bei Unternehmer Deutschlands

Herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands, Lutz Ortmann. Erzähl doch bitte zu Beginn kurz, wie du auf die Idee gekommen bist, so ein besonderes Coaching aufzubauen.

Meine Passion war schon immer der Kraftsport, wo ich mit hohem Engagement dahinterstand. Mich prägten von Anfang an zahlreiche Werte in der Ausübung meiner Tätigkeit. Natürlich standen die Trainingserfolge der Klienten ganz oben auf der Liste, aber es ging weit darüber hinaus. Jeder Kunde war schon damals für mich in seiner Gesamtheit wichtig. Mich interessierte nicht nur der reine Verkauf eines Trainings, sondern auch die psychologische Adaption, die die Trainingserfolge langfristig sicherte und Fitness in den Alltag integrierbar machte. Für die bestmögliche Umsetzung beschäftigte ich mich schon früh mit dem Thema Mindset, investierte viel Zeit in Coachings und Lerneinheiten, um meinem eigens gestellten Ansprüchen gerecht zu werden.

Aber genau diese umfangreiche Ansicht und deren Umsetzung verlangten nach einer Veränderung. Ich war ganz am Anfang angestellter Fitnesstrainer, später machte ich mich mit meinen eigenen Studios selbstständig. 2018 fasste ich den Entschluss zur Umstrukturierung meines Trainingskonzeptes. Immerhin hatte ich so viel Zeit in meine Weiterbildung investiert, dass meine Klienten auch endlich ein maßgeschneidertes Programm erhalten sollten.

Und daraus wurde Ortmann-Coaching geboren?

Im Grunde ja. Ich war zahllose Monate damit beschäftigt, an meinem Trainingsaufbau zu schleifen. Die Kombination aus Fitness und mentaler Arbeit musste noch stärker verknüpft werden. Mein Eifer wurde belohnt, die Klienten waren zufrieden mit dem Ergebnis. Sie hielten ihr Gewicht, ihren definierten Körper, ihre Motivation zur Fitness und hatten Spaß. Es schien perfekt zu sein.

Dann kam die Corona-Pandemie. Im Nachgang betrachtet, war es eine positive Zeit für mich und das Ortmann-Coaching, aber damals blieb nur die Schockstarre. Auf einmal war ich nicht mehr der Coach, der anderen half, sondern ich war einfach nur Lutz Ortmann, der Geschäftsmann, der von heute auf morgen seine gut laufenden Studios geschlossen halten musste. Niemand wusste, wie es weitergeht, wann wir wieder eröffnen können. Was würde passieren, wenn wir nie wieder Umsatz machen würden? Die Existenzangst fraß mich fast auf und meine perfekte Seifenblase, in der ich bis dahin lebte, war geplatzt. Bis zu diesem Zeitpunkt lief irgendwie immer alles super, auch wenn es viel Arbeit war.

“Aufgeben ist für mich keine Option!”

Doch Aufgeben kam für mich nicht infrage. Ich stellte mich meinen Ängsten. Durch meine mentale Vorbildung, war ganz klar, was zu tun ist. Anstatt mich ausschließlich auf die Angst zu konzentrieren, schaute ich über den Tellerrand hinaus. Meine Bedenken waren reell und greifbar, aber ich wäre nicht Lutz Ortmann, wenn es daran nichts zu verändern gäbe.

Ich begann mein Leben zu betrachten, es zu analysieren und musste erschrocken feststellen: “Den ganzen Tag erzählst du deinen Klienten was von Ganzheitlichkeit und Ausgeglichenheit – du selbst wendest es noch nicht mal bei dir nicht an.” Diese Erkenntnis ließ mich weitergraben.

Ich definierte erst mein Leben neu und beschloss dann, ein weiterführendes Studium zum Mentaltrainer zu absolvieren. Es war an der Zeit, meine Fähigkeiten um meinetwillen und zugunsten der Kunden auszubauen. Denn wenn ich es kaum geschafft hatte, mir meine eigenen Probleme bewusst zu machen, wie sollten das dann meine Klienten schaffen.

Von welchen Problemen sprechen wir hier?

Naja, wenn ein Kunde zu mir kommt, dann sind die Hauptargumente für eine Veränderung: Unwohlsein, das Übergewicht oder die fehlenden Muskeln. Eben alles Gründe, die jeder Außenstehende auf den ersten Blick sieht. Dabei sind das nur Symptome einer Ursache, die viel tiefer sitzt. Gerade in meiner Zielgruppe, Middle Ager, um die 40 Jahre, liegen die Ursachen auf der mentalen Ebene. Stress auf Arbeit, Existenzängste, Probleme im Privatleben und wachsende Unzufriedenheit lassen den Körper ermüden. Keine Lust auf Bewegung, mangelhafte Ernährung und vor allem eine negative Einstellung sind die Folgen.

Und genau deshalb bin ich Mentalcoach geworden. Damit ich die wahren Probleme meiner Kunden identifizieren und gemeinsam bewusst mit ihnen angehen kann.

Welches Ziel verfolgst du bei ihnen mit deinem Coaching?

Das Erreichen eines langfristig besseren, gesünderen, zufriedeneren und glücklicheren Lebens. Und das eben nicht nur durch Fitness, sondern auch die bewusste Änderung des Mindsets, um langfristige Erfolge und Wohlbefinden zu erleben.

Kannst du hier mal ein konkretes Beispiel geben?

Lutz Ortmann von Ortmann CoachingAber sicher doch. Eine Frau, Mitte 40, kämpft seit Jahren mit ihrem Gewicht. Hat schon hunderte Diäten ausprobiert, die aber nur kurzzeitig Erfolge brachten. Heute steht sie wieder bei ihrem ursprünglichen Übergewicht, gestresst im Job, muss unterschiedliche soziale Rollen bedienen: als Mutter, Ehefrau, Freundin und Kollegin. Sie will allen gerecht werden. Das verursacht am Ende dann noch mehr Stress.

Das Einzige, worauf sie sich freut: abends eine Tüte Chips auf der Couch knabbern und mit ihrem Mann fernsehen, obwohl sie weiß, dass fehlende Bewegung und Chips nicht gut sind.

Und genau da setze ich an: ihre Probleme gehen weit über das Gewicht hinaus. Sie kümmert sich zu wenig um sich und das macht sie kaputt.

Wenn ich heute meine Kunden frage, wen sie lieben, dann antworten sie mir: meine Kinder, meinen Mann, meinen Hund, mein Auto. Aber niemand, wirklich niemand, sagt, dass er sich selbst liebt. Und genau das ist der Grund, warum so viele Menschen Probleme haben. Es fehlt an einem gesunden Egoismus. Denn erst, wenn es mir gut geht, dann kann es auch anderen gut gehen. Das lernen wir gemeinsam im Coaching.

Und wie erlernen deine Kunden diesen gesunden Egoismus?

Wer erkannt hat, dass eine langfristige Veränderung Zeit und kompetente Unterstützung braucht, der hat schon den ersten Schritt geschafft und kann sich für mein Coaching qualifizieren. Denn diese Menschen möchten sich aktiv verändern, nicht für andere, sondern für sich selbst.

Wir separieren dann gemeinsam die wichtigen Dinge des Lebens von den unwichtigen. Das Leben ist nun mal keine Generalprobe und wir sollten das Beste daraus machen. Also definieren wir gemeinsam neue Lebensziele. Alle ausgerichtet auf die Person.

„Das Leben ist keine Generalprobe.“

Der Ausrichtung folgt eine feste Regel: Es gibt keine Verbote und keinen Verzicht.

Sie würden nur neuen Druck ausüben. Also weg damit. Wenn die Chips abends auf der Couch schmecken, wenn sonntags kein Sport gemacht wird, dann ist das so. Dann erarbeiten wir einen langfristigen Fitnessplan, beginnen mit einem Ernährungscoaching und haben regelmäßige Mentalcoachings.

Das klingt nach einem umfangreichen Konzept. Stellt sich die Frage: Wie lange dauert dein Coaching eigentlich?

Zunächst ein Jahr. Aber wer das Ganze fortführen möchte, kann danach gern weiter auf meine Betreuung zählen. Und das machen die meisten auch. Die Veränderung, die meine Kunden durchleben, ist ein langer Prozess. Das passiert nicht von heute auf morgen. Allein das Mindset braucht seine Zeit.

Unser Fitnesstraining dient dem gezielten Muskelaufbau. Mehr Muskeln bedeuten automatisch mehr Energieumsatz. Immerhin wollen wir ja erreichen, dass die Fitness nicht nur Spaß macht, sondern auch nachhaltig bleibt, ohne als Belastung angesehen zu werden.

Also, um mal Beispiel zu nennen, wie genau das Coaching abläuft: Es gibt wöchentliche Fitness-Sessions, etwa zwei bis drei Termine vor Ort mit dem Trainer. Alle drei bis vier Wochen mache ich persönlich das Mentalcoaching mit meinen Kunden. Ich führe diese Coachings aus und erkenne, ob neben dem körperlichen Wohlbefinden auch die Psyche eine Veränderung durchlebt. Und genau mit dem Eintritt dieser Änderung erleben die meisten das erste Mal seit langem wieder Leichtigkeit.

Sport ist kein leidiger Termin mehr, sondern findet ganz normal im Alltag statt. Ernährung macht wieder Spaß, weil es keine Verbote oder ein schlechtes Gewissen gibt. Stress avanciert zum Fremdwort, weil meine Kunden einen neuen Weg für sich definiert haben: Sie lieben sich, ihren Körper und ihren Lebensweg – mit allen Höhen und Tiefen – wieder.

Das klingt motivierend. Wie geht es denn mit Ortmann-Coaching weiter?

Ich habe aktuell viele Pläne und neue Ideen. Unter anderem möchte ich Ortmann-Coaching auch digital anbieten, damit nicht nur die Menschen aus Wuppertal und Umgebung mit mir arbeiten können. Zudem bin ich an einem weiteren Projekt dran, da will ich aber noch nicht zu viel verraten.

Wichtig dabei: Ich bleibe mir und meiner Lebenseinstellung treu, denn nur so kann ich meinen Kunden effektiv helfen, ein langfristig zufriedeneres Leben zu führen.

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