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Interview

Rüdrich Immobilien: Vertrauen und Verantwortung als Schlüssel zum Erfolg

Frank Rüdrich steht für Klarheit, Verbindlichkeit und einen Umgang, der Vertrauen schafft. Seit mehr als drei Jahrzehnten prägt er mit Rüdrich Immobilien eine Unternehmenskultur, in der Verantwortung und Qualität im Mittelpunkt stehen. Mit einem feinen Gespür für Menschen und Märkte hat er einen Betrieb aufgebaut, der Grundeigentum ganzheitlich denkt: fachlich exzellent, persönlich nah und immer mit dem Anspruch, das Beste für Eigentümer und Objekte herauszuholen.

Im Interview mit Unternehmer Deutschlands spricht Frank Rüdrich über seinen beruflichen Werdegang, über Entscheidungen mit Weitblick und über Werte, die langfristig tragen. Wie entsteht Vertrauen, das auch in stürmischen Marktphasen Bestand hat? Weshalb bildet eine klare Haltung das Fundament nachhaltigen Erfolgs? Unser Gespräch liefert hierauf präzise Antworten und inspirierende Einblicke.

Frank Rüdrich im Interview

Hallo Herr Rüdrich, herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands! Können Sie sich und Rüdrich Immobilien bitte kurz vorstellen?

Sehr gern. Ich bin Frank Rüdrich und führe seit 1994 mein eigenes Unternehmen in Berlin-Pankow, mittlerweile auch mit einem zweiten Büro. Wir konzentrieren uns auf zwei Bereiche: den Verkauf von Wohnimmobilien – angefangen vom Apartment bis hin zum Mehrfamilien­haus – und eine Hausverwaltung, die heute rund 2000 Einheiten betreut, wovon es sich bei etwa 85 Prozent um Eigentums­wohnungen handelt.
Alle unsere Mitarbeitenden haben eine fachliche Ausbildung absolviert, viele sind bereits seit über zehn Jahren bei uns. Unser Versprechen lautet, Eigentümer beim Verkauf von der ersten Bewertung bis zum erfolgreichen Abschluss zu begleiten – und Wohnungseigentümer in der Verwaltung von der laufenden Betreuung bis zur Jahresabrechnung zuverlässig zu unterstützen. In beiden Fällen übernehmen wir Verantwortung, als wären es unsere eigenen Objekte.

Das klingt nach einem stabilen Fundament. Waren Sie immer Immobilienunternehmer oder haben Sie zuvor in einem anderen Bereich gearbeitet?

Bevor ich den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, war ich mehrere Jahre als Angestellter tätig. Anschließend wechselte ich in die Immobilienwelt und war dort als Makler tätig, wo ich mein Fachwissen gezielt vertiefte. Nach gut zweieinhalb Jahren wurde mir mehr und mehr bewusst, dass in den Meetings zwar regelmäßig über Zahlen gesprochen wurde, aber kaum über die Menschen, mit denen wir interagierten. Mir hingegen war es wichtig, meine Kunden offener, individueller und verbindlicher betreuen zu wollen. Also kündigte ich, richtete daheim ein provisorisches Büro ein und schaltete private Zeitungsanzeigen. Drei Monate später begann das Interesse an meinen Dienstleistungen zuzunehmen und es stellte sich schnell heraus, dass meine Wohnzimmeratmosphäre sich wenig eignete, um Kunden zu empfangen. Entsprechend mietete ich ein kleines Büro in Pankow an, stellte eine Sekretärin und einen weiteren Immobilienmakler ein und konnte das Geschäft sukzessive über Empfehlungen weiter aufbauen.

Interessant, aus welcher Motivation heraus Sie den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben. Nur wenige Jahre später gründeten Sie zusätzlich eine Hausverwaltung. Was war der Auslöser für diesen Schritt und warum gerade zu jener Zeit?

Zwischen 2000 und 2001 traten immer mehr Klienten an mich heran und fragten, ob wir ihre Miethäuser auch dauerhaft betreuen könnten. Anfangs zögerte ich, weil die Verwaltung eine neue Herausforderung darstellte. Als die Anfragen jedoch noch zahlreicher wurden, erkannte ich die große Chance: Jemand, der den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie begleitet, kann zum unverzichtbaren Partner werden. Daraufhin stellte ich eine gelernte Verwalterin ein und übernahm die ersten Objekte. In den Jahren 2004 und 2005 gingen dann leider einige der Liegenschaften durch Verkäufe verloren, doch die WEG-Verwaltung erwies sich als stabiler als der reine Immobilienhandel. Heute verwalten wir Anlagen mit 20 bis 170 Wohnungen, mit eigenem Fachpersonal und langjährigen Dienstleister­netzwerken.

Bei dieser Größenordnung haben Sie sich dann sicherlich Stück für Stück aus vielen Detailaufgaben zurückziehen müssen. Was war dabei die größte Herausforderung, und wie haben Sie sie gemeistert?

Die größte Hürde war definitiv, loszulassen. Jahrelang stellte ich die Vielzahl der Wohnungen persönlich vor und unterschrieb jede Abrechnung selbst. Mit der Zeit wurde es jedoch zunehmend erforderlich, Aufgaben zu delegieren, um weiterhin effizient arbeiten zu können. Nachhaltiges Wachstum gelang erst, als ich qualifizierte Leute einstellte und ihnen Entscheidungs­spielraum gab. So arbeiten beispielhaft die Mitarbeiter der Buchhaltung entweder im Homeoffice oder im Büro. Transparente Prozesse und regelmäßige Team­runden sorgen dafür, dass Qualität und Geschwindigkeit auch ohne meine ständige Kontrolle durchgehend hoch bleiben. Fehler werden offen angesprochen und gemeinsam ausgeräumt. Derart entsteht Vertrauen, intern wie extern.

Sie bezeichnen Verantwortung als Ihr zentrales Leitprinzip. Wie zeigt sich dies konkret anhand eines für Ihr Unternehmen typischen Kundenprojekts?

Nehmen wir einen aktuellen Verkauf in Berlin-Weißensee. Das Haus stand über ein Jahr bei einem anderen Makler; der Garten war verwildert, zahlreiche Leuchten defekt, der Preis zu hoch angesetzt. Ich empfahl, den Verkaufspreis moderat zu korrigieren, Rollrasen zu verlegen, Kleinst­reparaturen vorzunehmen und anschließend dem Objekt mittels Homestaging mehr Attraktivität zu verleihen. Die Eigentümer stimmten zu, wir organisierten die Gewerke – alles innerhalb kürzester Zeit – und verkauften das Haus in nur acht Wochen.

Kurz vor dem Notartermin fiel allerdings die Fußbodenheizung aus. Wir entschieden uns ohne langes Zögern, nicht einfach einen Preisnachlass in Höhe von 50.000 EUR einzuräumen, sondern ersetzen pragmatisch die gesamte Anlage. Dank unseres Handwerkernetzwerks konnten wir die Sanierung für rund 20.000 Euro realisieren und so mehr als 30.000 Euro gegenüber der angedachten Preisreduzierung einsparen, während der volle Kaufpreis bestehen blieb. Der vereinbarte Beurkundungstermin musste nicht verschoben werden, beide Parteien konnten sich darauf verlassen, dass die Transaktion reibungslos abgeschlossen wird. Das ist für mich gelebte Verantwortung.

Ein tolles Beispiel einer klaren Haltung. Wie gestalten Sie die Zusammenarbeit zwischen Maklergeschäft und Hausverwaltung im Vergleich zu einer klassischen Kooperation?

Maklergeschäft und Hausverwaltung sind bei uns zwei eigenständige Geschäftsbereiche mit gesondert spezialisierten Teams. Die Mitarbeiter arbeiten ausschließlich in ihrem jeweiligen Bereich – entweder in der Hausverwaltung oder in der Vermarktung. Sofern ein Eigentümer, dessen Immobilie wir verwalten, das Objekt veräußern möchte, profitieren beide Seiten. Wir verfügen alsdann bereits über alle relevanten Unterlagen, kennen die Teilungserklärung, die Rücklagensituation und die Historie von Instandhaltungen. So können wir eine präzise Bewertung erstellen und gezielt beraten. In vielen Fällen bleibt das Objekt nach dem Verkauf weiterhin bei uns in der Verwaltung, was den Übergang für die Käufer erleichtert. Sie müssen sich weder um Unterlagen noch um Dienstleister kümmern und haben vom ersten Tag an einen festen Ansprechpartner. Das spart Zeit, reduziert Risiken und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.

Offensichtlich ein echter Mehrwert für die neuen Eigentümer. Wie leben Sie Ehrlichkeit, Klarheit und Verbindlichkeit im Alltag, vor allem, wenn es einmal schwierig wird?

Wir sprechen Herausforderungen an, bevor sie sich verschärfen. Zum Beispiel entdeckten wir beim Verkauf einer Immobilie eine Rückauflassungs­vormerkung im Grundbuch. Die Erben waren überzeugt, schon Eigentümer zu sein. Wir erklärten ihnen, dass ohne Löschung keine notarielle Beurkundung möglich ist und dass aufgrund der eingeschränkten Geschäfts­fähigkeit der Eltern zunächst ein Betreuungsgericht entscheiden muss. Solche Botschaften sind unbequem, ersparen beiden Seiten aber spätere Haftungs­fälle. Intern halten wir es genauso. Erfolge feiern wir gemeinsam, Fehler besprechen wir sofort und sachlich. Das schafft eine Kultur, die seit 20 Jahren das tägliche Denken und Handeln unserer Mitarbeitenden prägt. Und unsere Azubis sagen oft, sie würden nirgends lieber lernen.

Eine andere Frage: Der Immobilienmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Welche Rolle spielt moderne Technik heute, und was steht für Sie unverändert im Vordergrund?

Technik ist für uns Werkzeug, kein Selbstzweck. Wir lassen Objekte von Profis fotografieren, erstellen Drohnen­aufnahmen und virtuelle Rundgänge. Alle Informationen sind digital abrufbar. Damit sparen wir Zeit und erhöhen die Transparenz. Gleichzeitig bleibt das Fundament unverändert, nämlich realistische Preise, ordnungsgemäße Unterlagen sowie eine transparente Kommunikation. Früher lasen Interessenten am Wochenende den Immobilienteil der Zeitung, heute scrollen sie in Apps. Dennoch schätzen sie nach wie vor Qualität und seriöse Beratung.

Das ist ein wichtiger Punkt. Wie läuft ein typischer Verkaufsprozess bei Ihnen ab?

Zunächst besichtigen wir das Objekt und erfassen alle relevanten Daten sowie Unterlagen. Bei einem zweiten Termin stellen wir eine Preisempfehlung auf und erläutern die Vermarktungsstrategie – zum Beispiel, ob Homestaging oder kleinere Renovierungen sinnvoll wären. Parallel kümmern wir uns um den Energieausweis, die Wohnflächenberechnung oder ein 3-D-Aufmaß, falls notwendig. Üblicherweise sind wir nach etwa 14 Tagen in der Lage, das Objekt am Markt anzubieten. Bei größeren Projekten, etwa einem Loft mit künstlerischem Konzept, kann es mitunter länger dauern.
Unsere vorgemerkten Interessenten erhalten dann als Erste ein Exposé, anschließend bewerben wir das Objekt in Immobilienportalen wie ImmoScout, auf unserer Website oder im Schaufenster. Dieses strukturierte Vorgehen hilft, Besichtigungstourismus zu vermeiden und erhöht die Abschlussquote.

Der Immobilienmarkt ist aktuell herausfordernd. Welche Trends beobachten Sie und wie reagieren Sie darauf?

Steigende Zinsen, wachsende Regulatorik und eine gewisse Verunsicherung bei Eigentümern sind die auffälligsten Trends. Manche versuchen den Direktverkauf über Portale, unterschätzen jedoch rechtliche Fallstricke oder Sanierungskosten. Unsere Antwort ist Aufklärung. Wir rechnen ehrlich vor, ob Verkauf, Vermietung oder Sanierung wirtschaftlicher ist. Manchmal raten wir sogar von einer Veräußerung ab. Kurzfristig kostet uns das zwar Provision, langfristig jedoch stärkt es unser Kerngeschäft, denn zufriedene Kunden kommen wieder.

Zurück zu Ihren Mitarbeitenden, die vielfach schon lange im Unternehmen sind. Was trägt dazu bei, Angestellte dauerhaft halten zu können, auch abseits der typischen Benefits?

Zusätzliche Leistungen wie Obstkörbe oder Fitnesskarten werden bei uns kaum genutzt. Was wirklich zählt, ist echte Wertschätzung und eine flexible Organisation. Dabei ist es unerheblich, ob unsere Mitarbeiter im Homeoffice oder in unseren Büros tätig sind, wir verstehen uns immer als Team. Da jeder weiß, dass seine Arbeit gesehen und geschätzt wird, entsteht Loyalität, die sich nicht mit irgendwelchen Zugaben kaufen lässt. Aber auch privat kommen die Kollegen zuweilen zusammen, feiern gemeinsam oder unterstützen sich gegenseitig.

Zum Abschluss: Welchen Rat würden Sie jemandem geben, der heute ein eigenes Unternehmen gründen möchte, und was wünschen Sie sich persönlich für die Zukunft?

Starten Sie nur, wenn Sie eine klare Haltung haben. Sagen Sie die Wahrheit, auch wenn sie unbequem ist. Umgeben Sie sich mit Menschen, die besser sind als Sie und investieren Sie in ihre Weiterbildung.

Ich persönlich wünsche mir, dass Rüdrich Immobilien weiter wächst, sich aber selbst treu bleibt. Sofern wir auch in zehn Jahren noch sagen können, dass wir jede Immobilie so behandeln, als wäre sie unsere eigene, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Herzlichen Dank für das interessante Gespräch und die wertvollen Einblicke. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Der Dank ist ganz auf meiner Seite. Ihnen alles Gute.

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