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Philip Ranft

Interview

Philip Ranft: Vom Juristen zum Visionär in der Personalberatung

Es gibt Karrieren, die Mut zur Veränderung, Neugier und Entschlossenheit widerspiegeln. Die von Philip Ranft ist eine davon. Vom Juristen im Arbeitsrecht hin zum Gründer und Geschäftsführer einer innovativen Personalberatung, der Firma RANFT & KOLLEGEN PERSONALMANAGEMENT, verbindet er heute rechtswissenschaftliches sowie technisches Know-how mit einem tiefen Verständnis für Menschen. Was ihn antreibt? Ein unerschütterlicher Glaube daran, dass die richtige Verbindung zwischen Unternehmen und Talenten eine nachhaltige Wirkung entfaltet. Im Gespräch mit uns berichtet er über seinen Werdegang, die Herausforderungen des Fachkräftemangels und die Werte, die ihn auszeichnen.

Philip Ranft im Interview

Herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands, Herr Ranft. Würden Sie sich und Ihr Unternehmen vorab kurz vorstellen?

Sehr gern und vielen Dank noch für die Einladung! Mein Name ist Philip Ranft, ich bin gelernter Jurist und Gründer sowie Geschäftsführer von Ranft & Kollegen Personalmanagement, einer Personalberatung, die sich auf die Besetzung von anspruchsvollen und hochspezialisierten Positionen fokussiert hat. Wir arbeiten vor allem in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau, IT und Finance, also dort, wo spezifische Fachkompetenzen gefragt sind.

Unser Ziel ist es, Unternehmen und Talente nachhaltig miteinander zu verbinden. Dafür setzen wir auf eine Kombination aus tiefem technischem Verständnis, langjähriger Erfahrung und individueller Betreuung. Das heißt, wir schauen nicht nur auf die fachliche Qualifikation, sondern auch darauf, dass die Persönlichkeit eines Kandidaten zur jeweiligen internen Firmenkultur passt. Bei uns steht Qualität vor Quantität – wir suchen nicht einfach nur Mitarbeiter, sondern die richtigen Menschen für die richtigen Positionen.

Dann hat, direkt nachgefragt, Ihre Karriere offensichtlich eine außergewöhnliche Wendung genommen. Wie kam es dazu, dass Sie vom Juristen im Arbeitsrecht zum Personalberater wurden?

Der Wechsel war, offengestanden, alles andere als geplant. In meiner Zeit als Jurist habe ich mich intensiv mit arbeitsrechtlichen Fragestellungen auseinandergesetzt und eng mit Unternehmen zusammengearbeitet, die vor komplexen Personalherausforderungen standen. Dabei wurde mir zunehmend klar, wie entscheidend die richtige Besetzung von Schlüsselpositionen für den Erfolg einer Firma ist.

Der Wendepunkt kam, als ich eine Tätigkeit für ein Ingenieurbüro übernahm. Von dort wurde jemand gesucht, der über rechtswissenschaftliche Expertise verfügte und diese mit technischem Wissen verbinden konnte. Dem Unternehmen fehlte es nach internen Umstrukturierungen an einem Ansprechpartner und Leiter für einen Standort mit über 30 hochspezialisierten Ingenieuren – eine Verantwortung, die ich mit großem Engagement übernahm. Die direkte Arbeit an technischen Projekten und die Herausforderung, das Team bei der Umsetzung komplexer Aufgaben zu unterstützen, fesselte mich sofort. Besonders lebendig bleibt mir mein erster Besuch bei Siemens Medizintechnik in Erinnerung. Dort stand ich vor einem hochmodernen Röntgengerät für Operationssäle mit Roboterarm und hörte einem leitenden Ingenieur zu, der mit Leidenschaft die Software hinter dieser Technologie erklärte. Obwohl ich damals wenig von der Fachterminologie verstand, waren die Begeisterung und Präzision des Ingenieurs absolut faszinierend.

Letztlich war genau dieser Moment für mich entscheidend und wegweisend: Er weckte den Wunsch, mein technisches Wissen zu vertiefen und zu verstehen, wie solche Innovationen funktionieren. Und genau das habe ich auch geschafft. Zudem wuchs mein Drang, Arbeitgeber und Talente auf Augenhöhe zusammenzubringen. Die Personalberatung erschien mir dann als ideal, um meine Leidenschaft für kreative Ideen zum Fortschritt von Entwicklungen mit meiner Freude daran zu verbinden, Menschen und Unternehmen zusammenzubringen.

Sie haben sich dann nach langen Jahren der Berufserfahrung konsequenterweise entschlossen, Ranft & Kollegen zu gründen. Was hat Sie dazu bewogen, in die Selbstständigkeit zu gehen?

Die Idee zur eigenen Gründung entsprang dem Wunsch, meine Werte und Visionen in der Personalberatung ungebunden zu verwirklichen. In der Branche habe ich häufig mit ansehen müssen, dass viele Personalberatungen auf schnelle Ergebnisse setzen, statt auf langfristige Qualität. Ich wollte ein Unternehmen etablieren, das die Anforderungen der Kunden übertrifft und einen echten Mehrwert – sowohl für Bewerber als auch Firmen – bietet.

Der Start war dann doch mit einigen Herausforderungen verbunden. Besonders in den ersten Monaten musste ich zunächst neue Prozesse etablieren und mein Netzwerk aus Kunden und Kandidaten erweitern, das zu unserem hohen Anspruch passt. Ich war damals schon überzeugt und bin es mittlerweile durch Erfahrungen noch viel mehr, dass eine Beratung, die auf tiefem technischen Verständnis, Ehrlichkeit und nachhaltigen Beziehungen beruht, den entscheidenden Unterschied machen kann.

Inwiefern steht Ihr Firmenlogo, ein Löwe im Zahnrad, in Verbindung mit dieser Geschichte?

Der Löwe stammt aus meinem Familienwappen. Er symbolisiert Stärke, Führungsqualität und Integrität – Werte, die mir persönlich wichtig sind und die auch unser Unternehmen prägen. Sie helfen uns, Probleme zu meistern, sei es im Wettbewerb oder in der Entwicklung nachhaltiger Lösungen. Das Zahnrad steht für die technische Welt, in der wir uns bewegen, und verdeutlicht die Komplexität und Dynamik der Branche, in welcher wir tätig sind. Mit diesem Logo wollte ich die Verbindung zwischen Menschlichkeit und Technik zum Ausdruck bringen: Zwei Elemente, die in unserer Arbeit untrennbar miteinander verbunden sind, um auch in schwierigen Zeiten erfolgreiche Lösungen zu schaffen.

Eine beeindruckende Symbolik! Handelt es sich in Bezug auf die Herausforderungen, die Sie ansprechen, insbesondere um den derzeit viel diskutierten Fachkräftemangel in Deutschland? Wie erleben Sie diese Thematik in Ihrem Arbeitsalltag?

Genau, dies ist eine wesentliche Problematik. Der Fachkräftemangel ist vor allem in Branchen wie IT, Maschinenbau und Elektrotechnik sehr präsent. Laut Bitkom fehlen allein in der IT über 40.000 Fachkräfte, und diese Zahl wird noch weiter steigen. Besonders für mittelständische Unternehmen ist dies kritisch, da sie oft nicht die Ressourcen oder die Sichtbarkeit haben, um mit großen Konzernen zu konkurrieren.

Der Mangel an Fachkräften ist aber nur die eine Seite der Medaille. Oft stoße ich auf Arbeitgeber, bei denen die internen Prozesse nicht optimal gestaltet sind. Lange Reaktionszeiten auf Bewerbungen oder unklare Anforderungen schrecken viele potenzielle Kandidaten ab. Exakt hier setzen wir an: Wir helfen unseren Kunden, ihre Abläufe effizienter und attraktiver zu gestalten, an allen denkbaren Stellen.

Wie genau unterstützen Sie denn Ihre Kunden in diesen Situationen?

Zunächst führen wir eine gründliche Analyse durch. Dabei betrachten wir sowohl die fachlichen Anforderungen als auch die interne Kultur und die Erwartungen an die Kandidaten. Auf dieser Basis entwickeln wir eine maßgeschneiderte Strategie, die genau auf die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens abgestimmt ist.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der aktiven Ansprache von Talenten. Bei schwer zu besetzenden Positionen reicht es nicht, einfach eine Stellenanzeige zu schalten. Wir gehen proaktiv auf potenzielle Interessenten zu und vermitteln ihnen, warum gerade dieser Arbeitgeber für sie so spannend ist. Will heißen: Hier starten wir für unsere Kunden auch das Arbeitgebermarketing, das es vorher nicht gab.  

Zusätzlich legen wir großen Wert auf Schnelligkeit. In einem Markt, in dem Bewerber innerhalb weniger Tage mehrere Angebote erhalten, ist es entscheidend, zeitnah und professionell zu reagieren.

Die Vorgehensweise der Unternehmen spielt alsdann eine entscheidende Rolle. Wie gestaltet sich auf der anderen Seite die Zusammenarbeit mit den Kandidaten?

Unsere Beratung geht weit über das bloße Vermitteln von Stellen hinaus. Wir sehen uns als echte Begleiter für die Kandidaten auf ihrem Weg. Zunächst nehmen wir uns die Zeit, die beruflichen Ziele und persönlichen Vorstellungen jedes Einzelnen genau zu verstehen. Wichtig ist uns, die fachlichen Qualifikationen zu erfassen, aber auch die Werte, Interessen und langfristigen Ambitionen der Bewerber zu berücksichtigen.

Unsere Gespräche fokussieren sich natürlich darauf, ob die fachlichen Anforderungen der Stelle erfüllt werden und wie gut der Kandidat in die jeweilige Unternehmenskultur sowie Teamstruktur passt. Oft sind es gerade diese „weichen Faktoren“, beispielhaft Teamfähigkeit, Kommunikationsstil oder Führungskompetenz, die den entscheidenden Unterschied ausmachen. Häufig fällt mir auch auf, dass sich Kandidaten selbst unter Wert verkaufen.

Überdies entdecke ich bei der gemeinsamen Durchsicht eines Lebenslaufs und der Qualifikationen regelmäßig Fähigkeiten, die dem Kandidaten selbst gar nicht bewusst sind, die jedoch einen wesentlichen Unterschied auf dem Arbeitsmarkt ausmachen können.

In diesem Zusammenhang auf den Punkt gebracht, ist es unser Ziel, nicht nur einen Job zu vermitteln, sondern eine langfristige, erfüllende Karriereperspektive zu schaffen, die sowohl den individuellen Erwartungen als auch den Anforderungen des Kunden gerecht wird. Parallel lege ich besonderen Wert darauf, die Stärken der Bewerber bewusst zu machen und aufzuzeigen, wie sie diese gezielt und effektiv im Arbeitsmarkt einsetzen können.

Im Hinblick auf die ganzheitliche Betrachtung eines Kandidaten planen Sie zukünftig, Persönlichkeitstests in Ihre Prozesse zu integrieren. Was erhoffen Sie sich von diesen psychologischen Verfahren?

Persönlichkeitstests sind ein sehr wertvolles Instrument, um die weichen Faktoren eines Bewerbers besser einschätzen zu können. Während fachliche Qualifikationen oft leicht überprüfbar sind, bleiben Eigenschaften wie Teamfähigkeit, Führungsstärke oder Konfliktlösungskompetenz häufig unberücksichtigt.

Gerade bei Führungspositionen ist es entscheidend, dass sowohl die fachlichen als auch die zwischenmenschlichen Qualitäten stimmen. Die Tests helfen uns, ein umfassenderes Bild des Kandidaten zu erhalten und die Wahrscheinlichkeit einer langfristig erfolgreichen Besetzung zu erhöhen.

Und wie genau werden diese Tests in den Auswahlprozess integriert?

Die Tests kommen erst in einer späteren Phase des Auswahlprozesses zum Einsatz, wenn wir bereits eine engere Gruppe an Kandidaten haben. Für uns dienen die Ergebnisse dann als zusätzliche Entscheidungsgrundlage. Außerdem besprechen wir die Resultate mit den Bewerbern, was ihnen oft wertvolle Einblicke in ihre eigenen Stärken und Potenziale gibt.

Letztlich bedeutet für die Kandidaten diese zusätzliche Gewinnung von Erkenntnissen, dass sie in einem Job landen, der ihren Fähigkeiten wirklich entspricht. Und dass sie in einem Umfeld arbeiten können, das ihre Weiterentwicklung fördert und sie langfristig motiviert. So wird die häufige Frustration vermieden, die entsteht, wenn man sich in einer Position wiederfindet, die nicht zur eigenen Persönlichkeit passt. Wir meinen, mit dieser zentralen Maßnahme einen Weg zum nachhaltigen Erfolg für alle Beteiligten zu sichern. Abgesehen davon ist diese Herangehensweise aktuell einzigartig im modernen Recruiting.

Sie haben nun einiges über Ihre Werte und Ihre Mission dargelegt, lieber Herr Ranft. Dafür herzlichen Dank. Aber was treibt Sie persönlich an, jeden Tag mit so viel Engagement und Leidenschaft Ihrer Tätigkeit nachzugehen?

Ganz ehrlich? Es ist die Begeisterung für das, was ich tue. Mir macht es einfach unglaublich viel Spaß, Menschen mit ihren Fähigkeiten und Persönlichkeiten mit Unternehmen zusammenzubringen, die genau diese Qualitäten brauchen. Ich sehe das nicht nur als Job, sondern als eine Art Berufung. Besonders in so komplexen Feldern wie Elektrotechnik oder IT fasziniert es mich, hinter die Kulissen zu schauen, spannende Entwicklungsprojekte zu erleben und einen echten Beitrag zu leisten, indem ich meinen Kunden die Talente präsentiere, die sie wirklich voranbringen.

Das alles ist für mich mehr als nur Arbeit – es ist eine Herausforderung, die mich täglich antreibt. Es geht nicht darum, einfach eine Stelle zu besetzen, sondern etwas Nachhaltiges zu schaffen, Menschen in ihrer Karriere zu fördern und Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Visionen zu verwirklichen. Und ganz ehrlich: Ich schätze die Freiheit als Unternehmer, meine Ideen umzusetzen und dabei unabhängig handeln zu können. Diese Eigenständigkeit gibt mir die Energie, immer weiterzumachen und neue Wege zu gehen.

Vor diesem Hintergrund interessiert unsere Leser natürlich auch, welche langfristige Vision Sie für Ranft & Kollegen verfolgen.  Wie sehen Sie die Entwicklungen im Personalmanagement?

Unsere perspektivische Zielsetzung ist es, Ranft & Kollegen als führende Personalberatung für anspruchsvolle Positionen in Deutschland zu etablieren – und dabei nicht nur Menschen und Arbeitgeber zusammenzubringen, sondern den gesamten Prozess zu optimieren. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihre internen Strukturen zu verbessern und ihre Arbeitgebermarke zu stärken, damit Stellen nicht unnötig lange unbesetzt bleiben. Durch unsere aktive und maßgeschneiderte Ansprache finden wir schnell die richtigen und langfristig passenden Kandidaten.

Ich sage immer gern: „Gib mir die Stelle, die seit einem Jahr unbesetzt ist, und ich finde den richtigen Kandidaten innerhalb von sechs Wochen!“ Diese Aussage steht für unsere Kompetenz, selbst die anspruchsvollsten Positionen besetzen zu können und spiegelt zugleich die Vision von Ranft & Kollegen wider.

Respekt – eine starke Vision! Welchen Rat geben Sie Firmen, die im Fachkräftemangel bestehen wollen?

Authentizität ist der Schlüssel. Unternehmen müssen lernen, sich bei Kandidaten zu bewerben – nicht umgekehrt. Dazu gehört, die eigenen Stärken klar zu kommunizieren und einen schnellen, respektvollen Bewerbungsprozess zu gestalten. Wer zeigt, dass er die Menschen hinter den Bewerbungen wertschätzt, hat einen klaren Vorteil.

Abschließend gefragt: Wenn Sie Ihre eigene berufliche Reise in einem Satz zusammenfassen müssten, wie würde dieser lauten?

Erfolg entsteht durch die Bereitschaft, Veränderungen anzunehmen und den Mut, diese mit Integrität und Ehrlichkeit umzusetzen.

Herr Ranft, herzlichen Dank für das spannende und inspirierende Gespräch.

Ihnen auch, vielen Dank, es war mir eine Freude!

 

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