In Verbindung bleiben

unternehmer-deutschlands.de

Ratgeber

Multitasking Mythos: Wann es doch funktioniert

„Multitasking funktioniert nicht!“ – Diesen Satz haben die meisten schon einmal gehört. Studien zeigen immer wieder, dass Menschen, die mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen, ineffizienter und fehleranfälliger sind. Doch ist das wirklich immer der Fall? Oder gibt es Situationen, in denen Multitasking doch eine wertvolle Fähigkeit sein kann?

Während viele Produktivitätsexperten empfehlen, sich ausschließlich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, gibt es erfolgreiche Unternehmer, Kreative und Führungskräfte, die gezielt auf Multitasking setzen – und damit erstaunliche Ergebnisse erzielen. Also, ist Multitasking wirklich eine Falle, oder kann es strategisch genutzt werden?

Warum Multitasking einen schlechten Ruf hat

Die weit verbreitete Meinung, dass Multitasking schädlich ist, basiert auf verschiedenen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Multitasking reduziert Fokus und Produktivität

Unser Gehirn ist komplex, daher kann es sich nicht auf mehrere schwierige Aufgaben gleichzeitig konzentrieren. Es wechselt flott zwischen möglichen Aufgaben hin und her – und genau das kostet Zeit und Energie.

Fehlerquote steigt

Je mehr unser Gehirn jonglieren muss, desto höher ist das Risiko, Fehler zu machen. Wer gleichzeitig eine E-Mail schreibt, eine Präsentation vorbereitet und in einem Meeting sitzt, wird früher oder später nachlässig.

Höherer Stresspegel

Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Multitasking betreiben, mehr Stress empfinden als jene, die eine Aufgabe nach der anderen erledigen. Das ständige Umschalten zwischen verschiedenen Anforderungen erschöpft das Gehirn.

Doch wenn Multitasking so problematisch ist – warum setzen einige der erfolgreichsten Unternehmer und Manager dennoch darauf?

Wann Multitasking tatsächlich funktioniert

Ob Multitasking schadet oder hilft, hängt stark von der Art der Aufgaben ab. Es gibt bestimmte Situationen, in denen es durchaus produktiv sein kann.

Kombination aus automatisierten und bewussten Aufgaben

Unser Gehirn kann problemlos automatisierte Tätigkeiten mit kognitiv anspruchsvollen Aufgaben kombinieren.

Beispiele:

  • Beim Spazierengehen Ideen entwickeln oder Telefonate führen.
  • Beim Autofahren Podcasts oder Audiobücher hören.
  • Während des Sports E-Mails checken oder Gespräche führen.

Das funktioniert, weil eine dieser Tätigkeiten wenig bewusste Konzentration erfordert.

Multitasking in kreativen Prozessen

Viele Künstler, Designer und Unternehmer berichten, dass sie dann die besten Ideen haben, wenn sie an mehreren Dingen gleichzeitig arbeiten.

Elon Musk leitet nicht nur Tesla, sondern auch SpaceX und Neuralink – und schafft es, verschiedene Projekte gleichzeitig voranzutreiben.
Viele Autoren arbeiten parallel an mehreren Büchern oder Artikeln, um kreativen Stillstand zu vermeiden.
Hier kann das Springen zwischen verschiedenen Aufgaben sogar inspirierend wirken.

Multitasking durch clevere Strukturierung

Einige Aufgaben lassen sich strategisch parallelisieren, ohne dass die Produktivität leidet.

  • Während Meetings Mails sortieren oder einfache administrative Aufgaben erledigen.
  • Inhalte für mehrere Projekte gleichzeitig recherchieren, wenn sie thematisch verwandt sind.
  • Smartes Time-Blocking nutzen, um zwischen verschiedenen Aufgaben schnell wechseln zu können, ohne den Fokus zu verlieren.

Der Schlüssel liegt darin, sich bewusst für sinnvolles Multitasking zu entscheiden – statt sich einfach von mehreren Aufgaben gleichzeitig überfluten zu lassen.

Wie man Multitasking richtig nutzt, ohne darunter zu leiden

Multitasking ist nicht grundsätzlich schlecht – aber es muss richtig eingesetzt werden.

Die richtige Kombination von Aufgaben wählen
Routineaufgaben können gut mit kreativen oder analytischen Aufgaben kombiniert werden. Schwierige Denkaufgaben sollten jedoch einzeln erledigt werden.

Gezieltes Time-Blocking anwenden

Anstatt permanent zwischen Aufgaben zu wechseln, sollte man bewusste Multitasking-Blöcke setzen – z. B. eine Stunde für administrative Arbeiten, in der mehrere kleinere Tätigkeiten kombiniert werden können.

Technologie als Unterstützung nutzen

Digitale Tools wie Sprachassistenten, automatisierte Workflows oder Notiz-Apps können helfen, Multitasking effizienter zu machen.

Regelmäßige Fokuszeiten einplanen

Trotz aller Vorteile des Multitaskings sollten bewusste Phasen der tiefen Konzentration eingeplant werden, in denen Ablenkungen minimiert werden.

Multitasking ist kein Mythos – aber es braucht die richtige Strategie

Multitasking ist nicht per se schlecht – aber es wird oft falsch angewendet. Wer versucht, zwei hochkonzentrierte Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, wird scheitern. Doch wer Multitasking strategisch nutzt, kann produktiver und kreativer arbeiten.

Die erfolgreichsten Unternehmer und Führungskräfte wissen: Es geht nicht darum, alles gleichzeitig zu machen – sondern darum, die richtigen Dinge parallel zu erledigen.

Wer Multitasking bewusst und gezielt einsetzt, kann von einem vermeintlichen Produktivitätskiller zu einem echten Effizienz-Booster profitieren.

weiter lesen

weitere Artikel in Ratgeber

oben