Persönlichkeiten
Warum große Unternehmer oft selbst ihr größter Feind sind
Viele Unternehmer arbeiten jahrelang hart, um ihr Unternehmen aufzubauen – und sobald sie Erfolg haben, werden sie plötzlich zur größten Gefahr für ihren eigenen Laden. Sie treffen falsche Entscheidungen, überschätzen sich, ignorieren Warnsignale oder halten an alten Erfolgsrezepten fest, obwohl sich die Welt um sie herum längst verändert hat.
Manche Unternehmer ruinieren ihre Firma durch Ego-Probleme, andere durch Überheblichkeit oder Kontrollwahn. Wieder andere scheitern, weil sie den Bezug zur Realität verlieren. Je größer der Erfolg, desto größer auch die Gefahr, sich selbst im Weg zu stehen.
Aber warum passiert das immer wieder? Warum scheitern gerade die Menschen, die es eigentlich besser wissen müssten? Und wie kann man verhindern, dass man selbst zum größten Hindernis für den eigenen Erfolg wird?
Warum große Unternehmer oft selbst ihr größtes Problem sind
Unternehmer brauchen einen starken Willen, Durchsetzungsvermögen und eine große Vision – doch genau diese Eigenschaften können ihnen irgendwann zum Verhängnis werden. Hier sind die häufigsten Gründe, warum erfolgreiche Unternehmer ihr eigenes Wachstum sabotieren:
Der „Unbesiegbarkeits-Effekt“ – Wenn Erfolg blind macht
Erfolg ist gefährlich. Wer es einmal geschafft hat, glaubt oft, unfehlbar zu sein. Entscheidungen, die früher sorgfältig abgewogen wurden, werden plötzlich aus dem Bauch heraus getroffen. Risiken, die man früher vermieden hätte, werden ignoriert.
Ein klassisches Beispiel ist Adam Neumann, der Gründer von WeWork. Sein Unternehmen revolutionierte die Bürobranche – doch als WeWork rasant wuchs, hielt er sich für unantastbar. Er investierte in völlig unrealistische Expansionspläne, ignorierte kritische Stimmen und verlor irgendwann völlig den Bezug zur Realität. Das Ergebnis: WeWork scheiterte krachend an der Börse, Investoren zogen sich zurück, und Neumann wurde aus seiner eigenen Firma gedrängt.
Kontrollwahn – Wenn Gründer nicht loslassen können
Viele Unternehmer haben ihr Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut – und haben enorme Schwierigkeiten, Kontrolle abzugeben. Sie mischen sich in jede Kleinigkeit ein, treffen jede Entscheidung selbst und vertrauen niemandem. Das Problem: Ein Unternehmen kann nicht wachsen, wenn alles an einer Person hängt.
Ein Beispiel ist Howard Schultz, der Gründer von Starbucks. Als er nach seiner ersten Amtszeit als CEO zurückkehrte, wollte er alles selbst kontrollieren. Doch sein übermäßiges Mikromanagement erstickte Innovationen und demotivierte Führungskräfte – was das Wachstum des Unternehmens bremste. Erst als er wirklich losließ, konnte Starbucks sich neu erfinden und weiter expandieren.
Die Angst vor Veränderung – Wenn alte Erfolgsrezepte zum Problem werden
Unternehmer, die einmal erfolgreich waren, glauben oft, dass das Erfolgsrezept von gestern auch morgen noch funktioniert. Doch Märkte verändern sich ständig – wer sich nicht anpasst, wird überholt.
Ein dramatisches Beispiel ist Kodak. Jahrzehntelang dominierte das Unternehmen den Kameramarkt. Doch als die Digitalisierung begann, hielten die Führungskräfte an ihrem Filmgeschäft fest – obwohl Kodak selbst die erste Digitalkamera erfunden hatte! Das Ergebnis: Kodak ging bankrott, während Firmen wie Canon und Sony den Markt übernahmen.
Ego und Selbstüberschätzung – Wenn Unternehmer sich für unfehlbar halten
Viele große Unternehmer umgeben sich irgendwann nur noch mit Ja-Sagern. Niemand traut sich mehr, Kritik zu äußern – und das ist ein großes Problem. Ohne ehrliches Feedback können sich selbst die besten Unternehmer in die falsche Richtung bewegen.
Ein berühmtes Beispiel ist Elon Musk. Er ist zweifellos ein genialer Unternehmer, doch sein Verhalten bei Twitter zeigte, wie gefährlich es sein kann, wenn ein CEO keine Kritik mehr zulässt. Nach seiner Übernahme von Twitter entließ er massenhaft Mitarbeiter, traf impulsive Entscheidungen und sorgte für chaotische Zustände im Unternehmen. Obwohl Musk in anderen Bereichen enorm erfolgreich war, zeigte dieser Fall, dass selbst die klügsten Unternehmer scheitern können, wenn sie sich zu sehr auf ihre eigene Genialität verlassen.
Wie große Unternehmer verhindern, dass sie sich selbst im Weg stehen
Erfolg kann blind machen – aber es gibt Strategien, um sich davor zu schützen. Hier sind einige bewährte Methoden, mit denen Unternehmer vermeiden, dass sie selbst zum größten Problem ihres Unternehmens werden:
Umgebe dich mit kritischen Köpfen
Vermeide eine Umgebung aus Ja-Sagern. Erfolgreiche Unternehmer holen sich bewusst Menschen ins Team, die ehrlich ihre Meinung sagen – auch wenn es unangenehm ist.
Lerne, Kontrolle abzugeben
Ein Unternehmen wächst nur, wenn es starke Führungskräfte gibt. Erfolgreiche Unternehmer müssen lernen, zu delegieren und Vertrauen in ihr Team zu haben.
Sei bereit, dein eigenes Erfolgsrezept zu hinterfragen
Nur weil eine Strategie in der Vergangenheit funktioniert hat, heißt das nicht, dass sie auch in Zukunft erfolgreich ist. Wer langfristig erfolgreich bleiben will, muss bereit sein, alte Denkweisen aufzugeben.
Bleibe bescheiden – egal, wie erfolgreich du wirst
Die besten Unternehmer wissen, dass Erfolg nie garantiert ist. Sie bleiben lernfähig, hören auf andere und wissen, dass sie nicht unfehlbar sind.
Erfolg kann gefährlich sein – wenn man nicht aufpasst
Viele Unternehmer kämpfen jahrelang, um erfolgreich zu werden – und stehen sich dann selbst im Weg. Ob durch Kontrollwahn, Selbstüberschätzung oder die Angst vor Veränderung – die größten Probleme entstehen oft nicht durch äußere Umstände, sondern durch falsche Entscheidungen im eigenen Kopf.
Doch es gibt einen Ausweg: Wer sich ständig hinterfragt, ehrliches Feedback zulässt und bereit ist, Kontrolle abzugeben, kann langfristig erfolgreich bleiben. Denn am Ende gilt: Ein Unternehmen kann nur so stark wachsen, wie sein Gründer es zulässt.
