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Interview

immo.make.over Home Staging mit Mandy Kregel: Der erste Eindruck zählt – und entsteht nur einmal

Eine Immobilientransaktion gilt in der Regel dann als erfolgreich, wenn sie zeitnah und zu einem marktgerechten Preis umgesetzt werden konnte. Sofern Dritte, etwa ein Makler oder ein Home Stager, eingebunden werden, ist Vertrauen in die jeweilige Expertise unabdingbar. Mandy Kregel bewegt sich in diesem dynamischen Umfeld bereits seit über zwei Jahrzehnten und hat sich im Jahr 2023 mit ihrem Unternehmen immo.make.over Home Staging selbstständig gemacht. Ihre Vision: Wohnungen und Häuser so attraktiv zu gestalten, dass der Funke zwischen Mensch und Objekt regelrecht überspringt.

Was fühlen Interessenten bei einer ersten Inaugenscheinnahme einer Liegenschaft? Was bleibt zurück, wenn sich die Tür wieder schließt? Diese wesentlichen Fragen sind stetiger Ausgangspunkt der Tätigkeit von Mandy Kregel. Sie sieht ihre Aufgabe nicht im Aufhübschen von Räumen, sondern in der Schaffung von Blickführung und Orientierung, um Emotionen zu wecken und einzelnen Objekten ihre individuelle Geschichte erzählen zu lassen.

Im Interview mit Unternehmer Deutschlands spricht die umtriebige Entrepreneurin über ihren Weg in die Selbstständigkeit, über gängige Vorbehalte gegenüber Home Staging und darüber, wie kleine Veränderungen oftmals große Wirkung entfalten. Sie verdeutlicht, warum professionelle Immobilieninszenierungen längst keinen Luxus mehr darstellen, da sie zu einem strategischen Werkzeug im Verkaufsprozess geworden sind.

Mandy Kregel im Interview

Hallo Mandy, herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands! Kannst du dich und dein Unternehmen bitte kurz vorstellen?

Ja natürlich, sehr gern. Mein Name ist Mandy Kregel, ich bin 42 Jahre alt, Mutter einer Tochter und seit Juli 2023 Inhaberin der Firma immo.make.over Home Staging. Dem Immobilienbereich habe ich mich schon vor mehr als 20 Jahren verschrieben, anfangs in der Wohnungseigentumsverwaltung, später in der Mietverwaltung und dem spezifischen Rechnungswesen. Nun habe ich mein eigenes Unternehmen aufgebaut, wobei ich gestehen muss, dass mich Home Staging schon lange Zeit faszinierte. Erste tiefere Einblicke erhielt ich dann über ein Maklerbüro, quasi als Beobachterin. Es war wirklich beeindruckend zu sehen, wie vor dem Hintergrund eines doch recht unglücklichen Grundrisses mittels perfekter Rauminszenierungen ein Gesamtbild geschaffen wurde, das in sich durchgehend stimmig wirkte. Schon recht bald wurde mir dann klar, dass ich zukünftig weniger verwalterisch als vielmehr gestalterisch tätig sein wollte. Konsequenterweise entschied ich mich für diesen Weg und habe in diesem Zuge eine Weiterbildung beim Berufsverband für Home Staging und Redesign absolviert und bin seitdem auch dort als Mitglied gelistet.

Das klingt nach einem spannenden beruflichen Wandel! Du hast gerade von deinem damaligen Wunsch nach einer kreativeren Arbeit gesprochen. War der Schritt in die Selbstständigkeit als Home Stagerin damit fest verbunden?

Letztlich handelte es sich um eine Art kontinuierlichen Prozess. Mir war eigentlich schon immer bewusst, dass ich irgendwann gestalterisch tätig sein wollte, auch weil ich mich in meiner Freizeit viel mit Einrichtung und Dekoration beschäftigte. Final ausschlaggebend, mich im Home Staging fortbilden zu lassen, war allerdings ein echtes Schlüsselerlebnis vor gut 10 Jahren. Ich hatte die Gelegenheit, eine Wohnung zweifach zu begehen: einmal komplett ausgeräumt und anschließend umfassend gestagt. Meine Güte, das Erscheinungsbild war so überzeugend, dass ich mir direkt vorstellen konnte, dort sofort einzuziehen. Der Gedanke, solche Inszenierungen auch selbst realisieren zu wollen, blieb zunächst noch längere Zeit im Hinterkopf. Vor zwei Jahren allerdings wuchs mein Drang nach etwas Neuem doch immer stärker und so kam es dann zur Weiterbildung und Gründung meiner Firma.

Eine tolle Entwicklung! Was hat dich gerade an der Weiterbildung beim Berufsverband so gereizt?

Der Verband stellt breit gefächertes Fachwissen rund ums Home Staging bereit, angefangen von Farblehre bis hin zu psychologischen Aspekten, wie Einrichtung eine emotionale Verbindung zum potentiellen Käufer herstellen kann. Alles wird sehr praxisorientiert vermittelt und hat mir persönlich enorm geholfen, meine Leidenschaft mit fundierter Sachkompetenz kombinieren zu können. Wichtig war mir überdies, von Anfang an richtig und vor allem umfassend aufgestellt zu sein. Unmittelbar nach der Qualifizierung habe ich dann mein Gewerbe angemeldet, verbunden mit einem klaren Konzept und Strategien, wie der Start in die Selbstständigkeit aussehen wird.

Eine nachvollziehbar wohlüberlegte und konsequente Entscheidung. Wie beschreibst du deine Unternehmensphilosophie?

Meine berufliche Tätigkeit begleitet der Leitspruch: „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.“ Ich bin davon überzeugt, dass professionell gestaltete Räume entscheidend dafür sind, wie schnell und zu welchem Preis eine Immobilie verkauft wird. In meine Arbeit bringe ich die mir wesentlichen Werte, nämlich Ehrlichkeit, Transparenz und Zuverlässigkeit, ausnahmslos ein. Alle Objekte, die durch meine Hände gehen, werden sowohl in ihrer optischen Ausstrahlung als auch hinsichtlich ihrer Anziehung aufgewertet, wenngleich die Funktionalität stets Berücksichtigung findet. Sofern echte Mängel bestehen, werden diese weder oberflächlich ausgebessert noch versteckt, eine solche Vorgehensweise ist bei mir verbindlich ausgeschlossen.

Wie gehst du bei einem Home Staging-Projekt im Einzelnen vor?

Am Anfang steht natürlich die Besichtigung der Immobilie. Vor Ort nehme ich den Zustand des Objektes im Detail in Augenschein, notiere die mir notwendig erscheinenden Maßnahmen und bespreche diese mit meinen Kunden. Mitunter sind handwerkliche Arbeiten erforderlich, etwa kleinere Instandsetzungen oder Anstriche, für welche ich mir Angebote einhole. Je nachdem, wer meine Dienstleistung in Anspruch nimmt, erhält dann entweder der Eigentümer oder der Makler von mir eine Zusammenstellung aller Kosten, in der Regel drei bis sieben Tage nach der Begehung.

Im Anschluss an die Beauftragung plane ich circa drei Wochen bis zum eigentlichen Home Staging ein. Erfahrungsgemäß wird dieser Zeitrahmen benötigt, um alle handwerklichen Arbeiten durchzuführen und abzuschließen, unabhängig davon, dass diese auch von mir koordiniert werden. Parallel wähle ich bereits die Einrichtungsgegenstände, insbesondere Möbel und Leuchten, aus, die schließlich die Räumlichkeiten perfekt zur Geltung bringen werden. Von hoher Relevanz ist, dass das Interieur, welches auch Textilien und Dekoration beinhaltet, dem individuellen Charakter der Immobilie und der jeweiligen Zielgruppe entspricht, sei es nun ein Altbau im Jugendstil oder ein hochmoderner Neubau. Für die Ausstattung des Objektes kalkuliere ich üblicherweise ein bis zwei Tage, abhängig von der jeweiligen Größe.

Nach Fertigstellung übergebe ich meine Arbeit und veranlasse, falls zusätzlich noch gewünscht, Foto- oder Videoaufnahmen. Im Anschluss erfolgt durch den Makler oder Eigentümer die aktive Vermarktung, sprich die Terminierung von Besichtigungen. Mein Ziel ist es, dass im Rahmen der Begehung durch die Interessenten emotionale Effekte entstehen, die eine Kaufentscheidung positiv beeinflussen. Geräumt wird erst dann wieder, wenn das Haus oder die Wohnung veräußert ist.

Emotion als Effekt, bleiben wir kurz bei diesem Punkt. Welche psychologische Auswirkung hat deiner Meinung nach gutes Home Staging?

Leere Immobilien sind ein Stück weit abstrakte Gegenstände. Vielen Menschen fällt es schwer, den wahren Maßstab zu erfassen oder weitergehende Vorstellungen zur eigenen Nutzung zu entwickeln. Mittels einer stimmigen Einrichtung gelingt es, Ideen hervorzurufen oder sogar zu inspirieren, wie das persönliche Leben in den neuen vier Wänden aussehen könnte. Oftmals sehen sich die potentiellen Käufer gedanklich schon auf dem von mir platzierten Sofa oder an dem mit ein paar Accessoires dekorierten Esstisch und spüren die Atmosphäre, die das inszenierte Ambiente ausstrahlt. Im Ergebnis beschleunigen diese Umstände die Kaufentscheidung, immer vorausgesetzt, das Objekt ist realistisch eingepreist und wird der passenden Zielgruppe vorgestellt.

Gibt es in diesem Kontext konkrete Zahlen, die den Nutzen von Home Staging belegen?

Ja, tatsächlich existieren Studien, die beweisen, dass eine mittels Home Staging überarbeitete Immobilie in nahezu halber Zeit verkauft werden kann. Außerdem erzielen Objekte, die professionell hergerichtet wurden, regelmäßig einen zwischen 10 bis 15 % höheren Erlös als Liegenschaften, die nicht aufbereitet wurden. Vor diesem Hintergrund stellt sich Home Staging als eine wirklich lohnende Investition dar. Allein der psychologische Effekt auf mögliche Käufer ist keinesfalls zu unterschätzen.

Der Mehrwert ist gut nachvollziehbar. Bestehen auch Vorurteile gegenüber Home Staging?

Leider verbinden einige Menschen Home Staging mit dem Versuch, Mängel an Immobilien zu verdecken. Völlig zu Unrecht, da bereits durch den Berufsverband vorgegeben ist, dass derartige Vorgehensweisen nicht statthaft sind und den dort ausgegebenen Grundsätzen widersprechen. Im Klartext bedeutet das: keine Teppiche über schadhafte Stellen im Boden legen, keine Bilder oder Textilien vor Löcher, feuchte Stellen und Schimmel und so weiter. Bei solchen Beschädigungen ist immer Transparenz angesagt. Was am Objekt ist, ist am Objekt. Punkt. Home Staging ist keine Form von Ablenkung, vielmehr gelingt es darüber, Räume zu ordnen und die individuellen Vorzüge in den Fokus zu rücken.

Auch höre ich mitunter, Home Staging sei recht hochpreisig. Daher weicht manch Eigentümer oder Makler kurzerhand auf digitales Staging aus, eine Methode zur virtuellen Möblierung leerstehender Räume für Fotos. Problematisch dabei ist, dass bei einer möglichen tatsächlichen Besichtigung des (leeren) Objekts keine weitergehenden Emotionen vor Ort entfaltet werden können. Die Enttäuschung ist vorprogrammiert, plötzlich wirkt alles ganz anders als auf den hochglänzenden Bildern im Inserat oder Exposé.

Gut nachvollziehbar. Kannst du mir von einem Beispiel aus der Praxis berichten, bei dem dir die Transformation bis heute in Erinnerung geblieben ist?

Die Wohnung mit dem renovierungsbedürftigen Bad vergesse ich sicherlich nicht. Beim ersten Rundgang zeigte sich, dass ohne eine Auffrischung des sanitären Bereichs der Gesamteindruck erheblich leiden würde. Abgenutzte, verkalkte und unmoderne Fliesen machten den Raum optisch zunichte und diesen zu einem entscheidenden Faktor hinsichtlich des Verkaufs.

Ich empfahl den Eigentümern, die Wandkeramik fachgerecht streichen zu lassen, eine zügige, saubere Maßnahme mit spürbarer Wirkung. Sie waren offen für meinen Vorschlag, fragten nach Machbarkeit und Kosten und gaben anschließend die Investition frei.

Während der Umsetzung dokumentierte ich die einzelnen Schritte und teilte den jeweiligen Stand der Dinge mit Fotos. Bereits nach dem Anstrich wirkte der Raum ruhiger und gepflegter, eine Basis, auf der Home Staging wirklich trägt. Danach richtete ich bewusst reduziert ein, klare Linien, helle Textilien, wenige gezielte Akzente.

Anlässlich der Besichtigungen spielte das Bad alsdann kaum mehr eine Rolle und die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Für mich war das eine klare Bestätigung. Home Staging entfaltet seine Wirkung auf einer stimmigen Basis. Gezielte Eingriffe an der richtigen Stelle sind deutlich konstruktiver als aufwändige Dekoration. In diesem Fall wurde aus einem echten Schwachpunkt etwas Neutrales – einbezogen in die dann positiv gefallene Entscheidung.

Ein tolles Beispiel. Was unterscheidet dein Unternehmen von anderen Anbietern im Bereich Home Staging?

Ich denke, dass es mein tiefgehendes Wissen aus der Immobilienbranche ist. Viele Dienstleister auf diesem Sektor kommen aus kreativen Berufen und verfügen über wenig Erfahrung im Immobilienmarkt. Aufgrund meiner jahrelangen Tätigkeit in der Verwaltung von Häusern und Wohnungen sowie der Zusammenarbeit mit Eigentümern und Maklern habe ich ein gutes Gespür für den Markt und die Bedürfnisse der Kunden entwickelt. Daher kann ich sehr realistisch einschätzen, welche Objekte verschiedene Zielgruppen ansprechen.

Für das Staging selbst habe ich keinen Signature-Style. Die Immobilie, ihre Lage, ihr Zustand und der mögliche Kundenkreis geben den Ton vor.
Zudem verfüge ich aufgrund meiner vielseitigen Erfahrung in der Immobilienwirtschaft über ein weit verzweigtes Netzwerk an Handwerkern und Dienstleistern, die ich regelmäßig einsetze.

Zusätzlich halte ich mich als Mitglied des Berufsverbandes DGHR selbstverständlich an die dort vermittelten Standards und die bestehenden Grundsätze. Sie stellen das Fundament meiner täglichen Arbeit dar und sind Gewähr für meine professionellen Ansätze.

Zum Abschluss dieses sehr informativen Interviews: Wo siehst du dein Unternehmen in den kommenden Jahren?

Mein Ziel ist es, immo.make.over Home Staging weiter auszubauen und noch mehr Flexibilität zu erreichen, beispielsweise durch ein eigenes Möbellager.

Langfristig strebe ich an, mich als führenden Dienstleister für Home Staging in Berlin und Umland zu etablieren. Ich möchte dazu beitragen, mehr Immobilien schneller und zu einem besseren Preis für meine Kunden zu verkaufen.

Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg. Vielen Dank für die zahlreichen Einblicke und das nette Gespräch.

Sehr gerne und danke für das Interview! Es war mir eine Freude.

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