Interview
Besetzungen ade Miller: “Verbindung statt Konfrontation: Wie emotionale Intelligenz die Eltern-Kind-Beziehung verbessert”
Eine gute Beziehung zwischen Kind und Eltern lebt von einer stabilen Kommunikation. Doch so viel Mühe sich viele Eltern auch geben, ab und an geraten sie bei ihren Kindern an die Grenzen. Dabei haben Kinder eine eigene Weise sich auszudrücken, die oftmals in unserer Gesellschaft nicht gern gesehen ist. „Kinder müssen schreien und ihre Form der Kommunikation ausdrücken dürfen. Nur leider werden wir als Erwachsene in dieser hektischen Welt zu effektiven Handlungen getrieben, um ein “Problem” schnell zu lösen“, erklärt Isabelle Miller.
Die Profilerin hat sich darauf spezialisiert, die emotionale Intelligenz bei Eltern wieder ins Bewusstsein zu rufen und Kindern die Chance zu geben, ohne leichtfertige Diagnosen wieder stabil im Leben zu stehen. Im exklusiven Interview mit Unternehmer Deutschlands berichtet uns die Expertin mehr über die emotionale Intelligenz und wie die Eltern-Kind-Beziehung ein neues Level von Verständnis und Respekt ganz ohne Therapien und Medikamente erreichen kann.
Besetzungen ade Miller im Interview
Herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands, Isabelle Miller. Du hast ja bereits vor einiger Zeit mit Besetzungen ade Miller gestartet, wie ist es dazu gekommen?
Ich arbeite seit über 10 Jahren als Mentorin für Persönlichkeitsentwicklung und unterstütze bei Hilfestellungen im familiären Bereich.
Ursprünglich arbeitete ich zunächst bei einer Fluggesellschaft, dann als Finanzkauffrau. Das gab mir viel Gelegenheit, die Menschen in meinem Umfeld, deren Reaktionen und Verhaltensmuster zu beobachten. Allein die zwischenmenschliche Spannung, die sich bei einem Konflikt aufbaute, was ich förmlich spüren konnte, war beeindruckend. Fasziniert von den Beobachtungen, wollte ich das gern mit meinen Kollegen teilen. Allerdings stießen meine Ausführungen nur auf gedämpftes Interesse. Ich hatte offensichtlich eine sensiblere Ader, die es mir ermöglichte, die Gemütszustände anderer Menschen wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren. Diese Fähigkeit wollte ich beruflich vertiefen.
Deshalb beschloss ich, den Job an den Nagel zu hängen und konzentriere mich auf meine Weiterbildung im Bereich Profiling. Das ist eine Methode, die es mir erlaubte, mehr Informationen über Personen oder Gruppen zu sammeln und durch deren Analyse Profile mit charakteristischen Verhaltensmustern zu erstellen. Zusätzlich erweiterte ich meine Kenntnisse in der Psychologie durch spezifische Weiterbildungen. Auf dieser Basis entstand meine Praxis, die sich auf Missverständnisse zwischen Eltern und Kinder fokussiert.
Mit tiefem Verständnis
Das klingt wirklich spannend. Bei welchen Problemen hilfst du denn den Eltern und Kindern weiter?
An dieser Stelle muss ich weiter ausholen. Kinder haben mitunter auffällige Verhaltensweisen. Weinen viel, schlafen schlecht, zeigen in der Schule gewisse Eigenheiten oder haben Probleme beim respektvollen Umgang mit ihren Eltern. Andere sind einfach nur unruhig. Eltern, die das beobachten, sehen sich einer Herausforderung gegenüber, die aus ihrer Sicht eine schnelle Lösung erfordert. Durch die allgemeine Bekanntheit gewisser Grunderkrankungen werden viele Kinder einfach in die Diagnose des ADHS gedrängt. Eine vermeintlich schnelle und effektive Lösung, die sich mit Medikamenten einschränken lässt.
Kein Wunder in der heutigen, gehetzten Welt. Wir sind als Eltern so vielen Verpflichtungen und Ansprüchen ausgesetzt, dass jede neue Herausforderung nach einer schnellen Lösung verlangt. Gott sei Dank, möchten aber die meisten Eltern das allerbeste für ihr Kind und suchen nach Lösungen, die meist weit weg von der Humanmedizin sind.
Dann kann ich weiterhelfen. Denn viele Kinder hatten ein Schlüsselerlebnis oder eine bestimmte Erfahrung, die ihr Verhalten ausgelöst hat. Diese gilt es zu ergründen. Dafür setze ich mehrere Termine an. Im ersten Termin geht es vornehmlich um die Situationsanalyse, in der die Eltern mir das Problem berichten. Im nächsten Schritt setze ich mich mit den Kindern zusammen und versuche ihre Beweggründe für ihr Verhalten zu ergründen. Die Kunst besteht darin, den Kindern offen und unvoreingenommen zu begegnen. Wer die richtigen Fragen stellt, bekommt auch die richtigen Antworten.
Beeindruckend. Kannst du uns vielleicht aus deiner Praxis ein Beispiel erzählen, wo du erfolgreich helfen konntest?
Selbstverständlich. Ich habe mal mit einer Familie zusammengearbeitet, da hat die Tochter auf einmal begonnen, sich anders zu verhalten. Nutzte Schimpfwörter, ging zuhause und in der Schule immer auf Konflikt. Die Eltern wussten sich nicht mehr zu helfen, da auch die Ärzte keinen Grund finden konnten. Dann baten sie mich um Hilfe.
Nach dem Vorgespräch mit der Mutter schlug ich ihr vor, dass sie mir von ihrer Tochter ein Bild malen ließ, damit ich verstehen könne, was sie beschäftigt. Was ich bekam, erschreckte mich zunächst. Sie hatte eine Welt voller großer schwarzer Monster gemalt und zwischendrin, ganz klein, ein pinkes Wesen. Ich behalf mich einer kleinen Trance, um in ihr Innerstes vorzudringen. Im Gespräch fand ich heraus, dass sie das kleine Wesen war, das sich von seiner Umwelt zutiefst missverstanden fühlte. Mit ihr und ihren Eltern gemeinsam fanden wir dann eine ganz entspannte Lösung. Sie bekam mehr Malsachen, durfte sich wieder kreativ ausleben und einfach so sein, wie sie wirklich war.
Vor einigen Wochen habe ich nochmal mit den Eltern gesprochen und stellte fest, dass wir zusammen die richtige Lösung gefunden hatten. Und so ist es bei den meisten meiner Eltern-Kind-Sprechstunden. Mit ganz wenig Aufwand, finden wir die wirklichen Probleme heraus und nähern Eltern und Kinder wieder einander an.
Denn genau das ist der Grund, warum viele Kinder und Eltern solche Schwierigkeiten haben. Als Erwachsene verlieren wir unsere emotionale Intelligenz, die Kinder eben noch besitzen. Sie hören in sich hinein, werden aber von ihrem Gegenüber nicht mehr verstanden.
Ok, doch was bedeutet emotionale Intelligenz und warum ist sie so wichtig für das Zusammenleben von Eltern und Kindern?
Emotionale Intelligenz bildet die Fähigkeit, eigene Gefühle und Emotionen anderer zu erkennen, zu verstehen und zu managen. Daraus schaffen wir sensible Bindung zu unserem privaten und beruflichen Umfeld. Wir werden alle mit dieser Fähigkeit geboren, aber um sie vollständig zu entwickeln, müssen wir Zeit und Energie investieren. Je mehr Informationen wir erhalten und je stärker wir in eingefahrenen Schienen denken, desto einfacher verlieren wir diese angeborene Sensibilität. Die Gefühlsebene bildet die Grundlage für den Aufbau von Beziehungen, für effektive Kommunikation und für das Treffen von fundierten Entscheidungen.
“Wir werden mit emotionaler Intelligenz geboren!”
Bedeutet das, dass sich emotionale Intelligenz erlernen oder besser wieder erlernen lässt?
Das ist durchaus möglich. Allerdings hat die Sache einen Haken. Der Prozess erfordert viel Zeit und Engagement. Es gibt bestimmte Fähigkeiten, wie zum Beispiel Empathie, Selbstbewusstsein und soziale Komponenten, die sich mit etwas Einsatz entwickeln lassen. Doch einige Menschen zeigen auch von Natur aus bereits eine hohe Empfindsamkeit. Es ist aber für jeden möglich, daran zu arbeiten und seine emotionalen Fähigkeiten zu verbessern.
Faszinierend. Wie lange dauert in der Regel eine Zusammenarbeit mit Besetzungen ade Miller?
Das ist ganz unterschiedlich und hängt von den individuellen Bedürfnissen der Eltern und Kinder ab. Manche Interventionen können relativ schnell abgeschlossen werden, wenn es um spezifische Probleme oder Fragestellungen geht. In anderen Fällen stimmt die Kommunikation zwischen Eltern und Kind gar nicht mehr, dann bin ich stark vermittelnd im Einsatz, um eine gemeinsame Basis zu schaffen.
Was ich aber sicher weiß, nach unserer Zusammenarbeit ist die Eltern-Kind-Beziehung wieder auf einen hoch kommunikativen Level. Sie lassen sich aufeinander ein, nehmen sich ihrer Probleme an und geben sich gegenseitig den Freiraum, um sich ausdrücken zu können.
“Ich weiß genau, wie ich in den unterschiedlichen Situationen reagieren muss.”
Das klingt wirklich klasse. Hat deine Arbeit denn auch Grenzen?
Im Grunde genommen, nein. Denn durch das Reden, die Kommunikation und unterschiedlichste Methoden, wie Traumreisen, leichte Trancen und so weiter, gelingt es mir nahezu zu jedem durchzudringen.
Mein Profiling eröffnet Kindern und Eltern neue Chancen für ein gutes Zusammenleben und den notwendigen Respekt. Denn auch, wenn wir als Eltern unsere Kinder erziehen, formen und schützen müssen, so sind es dennoch eigenständige Personen, die es verdient haben, gehört zu werden. Es braucht Zeit und Fingerspitzengefühl.
Aber allein mit einer erfolgreichen Sitzung kann ich das Bewusstsein der Eltern für ihre Kinder wieder so ausbalancieren, dass Erwachsene sich in sie hineinfühlen können. Immerhin besteht unser ganzes Leben aus Emotionen und Empfindungen, die uns leiten. Umso wichtiger ist es, deren Bedeutung zu verdeutlichen und zu schulen.
Das ist wirklich beeindruckend. Welche Ziele hast du denn für die Zukunft von Besetzungen ade Miller?
Meine Vision ist es, weiterhin Eltern dabei zu unterstützen, die emotionale Intelligenz wieder in ihr Bewusstsein zu rufen, um ihre Kinder zu verstehen. Darüber hinaus möchte ich die vertrauensvolle Dritte bleiben, die bei Problemen und Herausforderungen unterstützt, damit Konflikte sich schnell lösen lassen. Denn unter dem Strich müssen wir als Erwachsene unsere Kinder verstehen lernen. Vielleicht auch, indem wir wieder mal in unsere Kindheit schauen und diese Gefühlswelt zulassen. Denn trotz allem Stress und Anforderungen, die uns das Leben mitbringt, darf niemand seine Gefühlswelt aus den Augen lassen. Sie ist die Basis für Entscheidungen, die wir tagtäglich tragen.