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Interview

Alexander Vierlein von AV Solutions: Warum Personalsuche und Puzzle so viel gemeinsam haben

Der Fachkräftemangel ist das zentrale Thema für lebhafte Diskussionen in den Unternehmen. Auch bei Begegnungen auf der Straße sprechen Menschen über dieses Phänomen. Dabei ist nicht der Mangel an qualifizierten Kräften der Grund für das Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt. Das Motiv liegt meist viel tiefer. Denn die frischen, rekrutierten Mitarbeiter passen schlicht und ergreifend nicht zu dem suchenden Unternehmen. Solche Fehlentscheidungen sind der Grund für eine hohe Mitarbeiterfluktuation, aber auch das Verbrennen guter Fachkräfte. Denn durch solche Erfahrungen gehen sie häufig nur noch voreingenommen auf ein neues Unternehmen zu.

Alexander Vierlein von AV-Solutions hat das erkannt und mit Größen wie unter anderem Konzernen aus der Baumarktbranche bereits bewiesen, dass er im Bereich Software-Entwickler immer die passenden Mitarbeiter findet. Denn gerade IT-ler oder Software-Entwickler denken bei Baumärkten erstmal nicht an den digitalen Bereich der Firmen. Oder sogar an technische Innovationen in der Landwirtschaft, die Kenntnisse in der Computersprache, Algorithmen, Robotik und KI erfordern. Hier leistet Alexander Vierlein wertvolle Beratungsarbeit.

Mit Unternehmer Deutschlands hat Alexander Vierlein nicht nur über seine Arbeit gesprochen, sondern auch, warum Personalsuche für ihn wie ein gutes Puzzle ist.

Alexander Vierlein im Interview

Herzlich Willkommen bei Unternehmer Deutschland Alexander Vierlein, wie siehst du denn den Prozess der richtigen Mitarbeiterfindung?

Am Anfang steht immer der Wunsch und Bedarf, Personal mit Fachkenntnissen zu gewinnen. Hier setzen Unternehmen immer häufiger auf das Outsourcing an Dienstleister, wie mich, die sich mit dem Profiling eines Kandidaten auseinandersetzen. Dann gilt es für mich, aus dem Pool der wechselwilligen Kandidaten das passende Gegenstück zu finden.

Es ist für mich gar nicht so schwierig, hochwertige Mitarbeiter zu finden – dafür habe ich eine innovative Methode zur gezielten Kandidatenansprache entwickelt, um genau die zu erreichen, die für die Konkurrenz nicht erreichbar waren. Diese ermöglicht einen klaren Vorteil bei der Gewinnung der besten Talente.

Die Frage im Anschluss ist eher, ob sie mit ihren Fähigkeiten, Vorkenntnissen und menschlich in ein Unternehmen passen.

Diese Beurteilung erfordert ein erhebliches Einfühlungsvermögen in den Charakter des Kandidaten, das Anforderungsprofil des suchenden Unternehmens -sowie die Fähigkeit die fachliche Kompetenz des Bewerbers zu beurteilen.

Darüber hinaus würden viele Kandidaten einen guten Job gar nicht entdecken. Ich kann hier als Beispiel einen Baumarkt nennen. Auch wenn sie entsprechende Werbekampagnen auf dem Markt haben. Software-Entwickler verbinden mit einem Baumarkt  Handwerk und Bauwerkzeug. Kandidaten aus dem IT-Bereich würden im ersten Moment nicht daran denken, dass sie hier eine Zukunft haben. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Ich sorge mit meiner aktiven Ansprache für die zielgerichtete Aufklärung.

Faszinierend. Ist das der Grund, warum du AV Solutions gegründet hast?

Ja auch, aber vordergründig, weil ich eine hochwertige Dienstleistung erbringen wollte. Mit einem hohen Werte-Standard und vor allem ohne den Drehtüreffekt für die Jobsuchenden.

Für mich und meine Arbeit stehen Werte wie Nachhaltigkeit, Menschlichkeit und Passgenauigkeit im Vordergrund. Außerdem sind Solidarität, Zuversicht und Leistungsstärke wichtige Elemente in der Zusammenarbeit mit meinen Kunden.

Der Gründung von AV Solutions gingen eine fundierte Bildung, ein Studium im Maschinenbau und eine Anstellung voraus. Die Personalberatung, bei der ich arbeitete, war angesehen, aber dennoch reifte in mir der Entschluss, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Ich begann unzählige Stunden in die Erstellung meines Businessplans zu stecken, sprach mit potenziellen Investoren und schaffte es, so Venture Capital zu beschaffen, dass den Aufbau eines soliden und prosperierenden Unternehmens für mich ermöglichte. Dieser Schritt war für mich von großer Bedeutung und ich bin zuversichtlich, dass wir die Kapitalgeber, meine Mitarbeiter und ich gemeinsam eine vielversprechende Zukunft gestalten können, in der wir unsere gemeinsame Vision in die Tat umsetzen.

Denn während meiner Zeit als Personaldienstleister habe ich viel gesehen und erlebt. Mitunter fiel mir, allein durch Gespräche mit Kollegen auf Veranstaltungen auf, dass viele Leute einfach nur vermittelt werden, damit die ausgeschriebene Stelle des Kunden besetzt wird. Ohne Langfristigkeit, Sinn oder Verstand. Für mich hingegen stand die Langfristigkeit immer an oberster Stelle. Ist ja auch ein wertvoller Aspekt für die Unternehmen, wenn ihr Mitarbeiter erhalten bleibt und sie ihn weiterentwickeln können.

Daraus entstand AV Solutions, mit mir als leidenschaftlichen Vermittler, Berater, ausgestattet mit Empathie, Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, Qualität und Transparenz. Insbesondere wenn es mal zwischen Kunde und Kandidat knirscht, ist es wichtig und meine Aufgabe, die Ursache zu durchschauen.

Der steinige Weg

Nun bist du ja heute in der Branche der Software-Entwickler tätig, hast aber mit AV Solutions in der Baubranche begonnen, wie kam denn der Wechsel zustande?

Ursprünglich lief meine Selbstständigkeit gut an. Die ersten Kunden waren schnell gefunden – doch dann kam auf einmal die Branchen-Krise. Gerade im Baubereich stürzten die soliden Mauern ein. Plötzlich fehlte das Material oder Bauträger gingen pleite. Die Aufträge wurden weniger, kaum ein Bauunternehmer suchte mehr qualifizierte Mitarbeiter.

Mein Ziel war es bei Unternehmensgründung mein Portfolio langfristig um den Bereich IT zu erweitern – durch das “Bröckeln” in der Baubranche wurde dieser Prozess eben beschleunigt.

Durch mein Studium im Maschinenbau lag mir zudem der Bereich der IT. Wir programmierten als Studenten kleine Programme. Sprachen, wie JAVA oder C++ faszinierten mich damals schon sowie das Thema der Digitalisierung. Also entschloss ich mich früher als geplant um die Erweiterung meines Portfolios und gab meinem Unternehmen zur richtigen Zeit die richtige Veränderung.

Und dann hast du dich auf die IT spezialisiert?

Ja, das war echt herausfordernd, aber ich habe mich dieser Aufgabe gestellt, um AV Solutions weiterzuentwickeln und wachsen zu lassen. Wie schon gesagt, viele Züge der Branche waren mir bekannt. Aber wenn ich als Personalvermittler in der IT tätig sein wollte, musste ich mein Wissen erweitern. Denn es bildet die Grundlage, um mich in die Unternehmen einzufühlen, ihre Prozesse zu verstehen und die komplette Philosophie in mir aufzunehmen. Nur so konnte ich auch die perfekten Mitarbeiter finden.

Ich ging also in den Fachkräftemarkt und habe angefangen, mich mit Software-Entwicklern zu unterhalten. Fragen, wie welche Ansprüche sie mögen, welche Aufgaben sie betreuen und welche Grundlagen sie haben müssen, erörterten wir in anregenden Gesprächen. So ist nach und nach mein Wissen gewachsen, das es mir heute ermöglicht Unternehmen und Fachkräften auf Augenhöhe zu begegnen. Nur so kann ich professionell Kunden und Kandidaten wie ein perfektes Puzzle zusammenfügen kann.

Und wie läuft das jetzt konkret ab, wenn du eine Fachkraft suchst?

Essenziell beginnt das Ganze mit einer Analyse meines Kunden. Dafür nutze ich eine Art Beratungsbogen, in dem ich alles erfasse, was notwendig ist: Konditionen des Jobs, Unternehmensumfeld, Erwartungen und vieles mehr. Daraus lässt sich schließen, ob ich mit einem Kunden arbeiten kann. Denn die Kräfte, die ich vermittle, sollen weder unterbezahlt noch in einem unangenehmen Betriebsklima arbeiten müssen.

Umgekehrt erstelle ich natürlich auch mit meinem Kunden ein Kandidatenprofil. Ich erfasse Gehaltsgrundlagen, Wünsche und Erwartungen, Kenntnisse, emotionales Potenzial und so weiter.

Wenn das alles passt, mache ich mich auf die Suche nach den Fach- und Führungskräften. Durch aktive Ansprache und mein großes Netzwerk, was ich mir aufgebaut habe. Dem folgen die Erstgespräche mit den Kandidaten, in dem sich herausstellt, ob wir ein Match haben.

Machst du dann auch Einstellungstests?

Nein, das ist die Aufgabe des suchenden Unternehmens. Aber durch meine Menschenkenntnis und die Informationen aus der Unternehmensanalyse kann ich relativ früh abschätzen, ob Kunde und Kandidat sowohl fachlich als auch menschlich miteinander korrespondieren.

In der ganzen Zeit hat mich diese Menschenkenntnis nur einmal getrügt oder der Kandidat hat sich sehr gut verkauft. Bei einem Neukunden lief alles prächtig, von Ansprache bis zum Finden des richtigen Kandidaten, bis der kurz vorher absagte und weg war er. Ich habe nie mehr etwas von dem Bewerber gehört oder gesehen. Das war für mich damals als Jungunternehmer eine besondere Erfahrung. Deshalb ist es für mich umso bedeutender geworden, nach jeder Vermittlung auf dem Laufenden zu bleiben. Ich hole ich regelmäßig Feedbacks ein und möchte wissen, ob sich die Fachkräfte in ihrer neuen Position wohlfühlen. Frage aber auch meine Kunden, ob alles in Ordnung ist. Mir ist es wichtig, dass ich die Vertrauensperson bleibe, der jeder sagen kann, was sie beschäftigt oder wie es ihr geht. Und wenn es wirklich irgendwo kompliziert werden könnte, steht ich gern als Mediator zur Verfügung und unterstütze beide Seiten in der Zeit der Gewöhnung. Immerhin treffen hier zwei Profis aufeinander, die langfristig noch viel mehr schaffen können. Umso entscheidender ist dafür ein gutes und ausgewogenes Verhältnis. Und das braucht ab und an mal ein wenig Starthilfe.

Die Zukunft der Fachkräftesuche mit AV-Solutions

Das ist eine super Einstellung. Du hast ja schon gesagt, dass es Fachkräfte gibt, sie aber nur gefunden werden müssen. Wie siehst du die Zukunft, bleibt es weiter so oder werden auch mal Stellen unbesetzt bleiben?

Das kommt ganz darauf an, wie viele junge Menschen heute eine Ausbildung in der Branche lernen und zu Young Professionals in der IT-Branche werden. Oder im stillen Kämmerlein als Nerd für den IT-Bereich brennen und als Quereinsteiger ihren Weg machen. Im Grunde wird die Digitalisierung den Bereich weiter ausbauen und die Jobs notwendig machen.

Aktuell ist es eher eine Frage der Einstellung zum Job, aber auch zur Fachkraft. Ich erlebe häufig, wie unterbezahlt meine Kandidaten mitunter sind. Das darf einfach nicht sein. Wer eine gute Arbeit leistet, vor allem als Senior und Advanced Entwickler, der muss seine Erfahrung auch richtig vergütet bekommen. Denn diese Kräfte sind verantwortlich dafür, dass sich die Unternehmen weiterentwickeln können und nicht der Digitalisierung hinterherhinken. Ebenso gefragt ist die Flexibilität der Unternehmen. Hier liegt die Zukunft in variabler Arbeit mit Ortsgebundenheit, Homeoffice und familienfreundlichen Arbeitszeiten.

Wer sich dem annehmen kann und will, der findet mit mir auch die richtigen Fachkräfte für seine offenen Stellen.

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