In Verbindung bleiben

unternehmer-deutschlands.de

Martin Damaszek

Interview

Martin Damaszek: Klartext, Nähe, Verantwortung – so geht Zahlungsdienstleistung heute

Martin Damaszek ist ein Entrepreneur, der sich nicht hinter Prozessen oder Produktversprechen versteckt. Wer ihn erlebt, merkt schnell: Hier spricht jemand, der meint, was er sagt, und tut, was er verspricht. Seit mehr als zwanzig Jahren ist der umtriebige Unternehmer in einem Sektor tätig, der häufig von technischen Anforderungen, engen Zeitplänen und Tarifverhandlungen geprägt ist. Gerade in diesem Umfeld zeichnet ihn seine Mischung aus menschlicher Nähe, Transparenz und Zielstrebigkeit aus.

Mit Future Payments hat er einen Betrieb aufgebaut, der Kartenzahlungen als ganzheitliche Dienstleistung versteht. Dabei geht es ihm um mehr als nur funktionierende Terminals. Er baut Brücken zwischen Händlern und ihren Kunden, schafft Vertrauen und übernimmt Verantwortung für den gesamten Zahlungsprozess. Über das, was ihn antreibt, warum persönlicher Service im Mittelpunkt steht und was echte Haltung in einer zunehmend digitalisierten Branche bedeutet, darüber sprechen wir mit ihm in diesem Interview.

Martin Damaszek im Interview

Hallo Martin, herzlich willkommen bei Unternehmer Deutschlands! Kannst du dich und dein Unternehmen zu Beginn bitte kurz vorstellen?

Hallo, sehr gerne. Ich bin Martin Damaszek, 44 Jahre alt, verheiratet und Vater von vier Kindern. Vor gut 20 Jahren habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und schließlich die Firma Future Payments GmbH gegründet, deren Geschäftsführer ich ebenfalls bin. Unser Unternehmen kümmert sich um alles rund ums bargeldlose Bezahlen, konkret: EC-Terminals, digitale Zahlungsabwicklung und Online-Payment-Lösungen für die verschiedensten Branchen. Mit acht Mitarbeitenden liegt uns persönlicher, ehrlicher Service besonders am Herzen. Entsprechend setzen wir auf direkte Kommunikation, ohne Warteschleifen oder Call-Center-Attitüden. Oberste Priorität hat das tiefe Verständnis für die individuellen Anliegen der Kunden, auch zu Zeiten, in denen andere Dienstleister längst im Feierabend sind. Genau das macht uns aus. 

Ein offensichtlich klarer Fokus auf exzellenten Service. Wie kam es dazu, dass du dich ausgerechnet auf diesen Sektor spezialisiert hast?

Tatsächlich war das gar nicht mein ursprünglicher Plan. Ich wollte eigentlich Informatik studieren, hatte Spaß an Technik und logisch nachvollziehbaren Abläufen. Jedoch war der Antritt meines Studiums mit einer Wartezeit verbunden, sodass ich kurzerhand einen Job in einer Firma im Payment-Bereich antrat. Eine sehr intensive Zeit, in der ich viele Einblicke erhalten habe, angefangen davon, wie Abläufe funktionieren, wo es im Tagesgeschäft hakt und was man besser machen könnte. Schnell merkte ich, dass mich das Thema besonders packt, insbesondere das Zusammenspiel von Technik, Prozessen und direktem Kundenkontakt. Ideal, um meine Technikbegeisterung mit meiner Leidenschaft zur Interaktion mit Menschen verbinden zu können.

Dann kam die Geburt meines ersten Sohnes und gleichzeitig flatterte aus heiterem Himmel die Kündigung meines Arbeitsverhältnisses ins Haus. Aus dem Nichts stand ich vor der Wahl: entweder eine neue Festanstellung oder der Sprung in die Selbstständigkeit. Rückblickend betrachtet war es der Wendepunkt und sicherlich die beste Entscheidung, die ich je hätte treffen können.

Ein Moment, der sicher viele aus der Bahn werfen würde, war für dich der Start in die Selbstständigkeit. Was genau hat sich dann wie entwickelt?

Zunächst einmal hatte ich starken Rückhalt durch einen Lieferanten, der fest an mich glaubte. Sinngemäß sagte er: „Mach das doch einfach selbst, du kannst das.“ Diese Worte waren für mich mehr als ein gut gemeinter Ratschlag – es war der Schub, den ich gebraucht hatte. Alsdann habe ich die Firma Cashrollen gegründet. Die damaligen Mitarbeitenden bestanden zum Teil aus ehemaligen Kollegen. Schwerpunkt unserer Tätigkeit war der Vertrieb von Verbrauchsmaterialien für Kassensysteme, all das, was im Zahlungsverkehr im stationären Handel täglich gebraucht wird.

Unser weiterer Weg ergab sich aus dem direkten Austausch mit den bestehenden Kunden. Oftmals wurden wir nämlich nach den Kassen und den Terminals selbst gefragt und begannen, entsprechend zu recherchieren und uns intensiver in das Thema einzuarbeiten. So hat sich unser Angebot Schritt für Schritt erweitert – getragen vom echten Bedarf und dem Vertrauen unserer Kunden. Dieses organische Wachstum aus der Realität heraus prägt uns bis heute.

Das klingt nach einer klassischen Gründerstory, Schritt für Schritt, immer den Bedürfnissen der Kunden folgend. Wann kam schließlich der Punkt, an dem du dich nur noch auf die eigentlichen Geräte ausgerichtet hast?

Das war irgendwann im Jahr 2007 oder 2008. Damals war ich gerade bei einem Kunden und habe dort ein EC-Terminal gesehen. Da hat es Klick gemacht. Mit einem Mal habe ich wirklich realisiert, wie zentral dieses kleine Gerät für den gesamten Umsatzfluss ist. Sofern ein Terminal ausfällt, steht der gesamte Laden still. Keine Bons mehr, keine Zahlungen, kein Umsatz. Ich dachte mir, wenn ich dafür sorgen kann, dass diese Technik funktioniert, dann habe ich neben dem Produktverkauf auch einen echten Unterschied gemacht.

Anschließend habe ich mich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Schulungen absolviert, Verträge mit Netzbetreibern organisiert und Supportstrukturen aufgebaut. Sicherlich kein Spaziergang, aber es hat sich gelohnt. Mit jedem funktionierenden Terminal wuchs das Vertrauen und sukzessive mein Kundenstamm. Richtig in das Business sind wir dann im Jahr 2017 gestartet und haben die Firma Future Payments GmbH gegründet. Für mich ein klares Statement, dass wir neben funktionierender Technik ebenso für Verlässlichkeit, Transparenz und Weiterdenken stehen.

Die Future Payments GmbH bietet aber mehr als nur Terminals. Was macht euch heute konkret aus und was schätzen die Kunden besonders?

Es ist vor allem unser Serviceverständnis. Wir sind immer erreichbar, wenn es brennt. Ohne Warteschleife, ohne Ticketsystem oder ähnlichen Schnickschnack. Ich bin selbst schon nachts um eins losgefahren, um einem Kunden auf dem Hamburger Kiez ein Gerät zu tauschen, weil das Terminal streikte. Das tue ich, weil ich genau verstehe, was es bedeutet, wenn so ein Gerät ausfällt. Dahinter steckt mehr als nur ein technisches Problem, da geht es um Umsätze, um den täglichen Betrieb und im Zweifel sogar um die wirtschaftliche Grundlage eines Geschäftes. 

Die Menschen, mit denen wir arbeiten, kommen aus ganz unterschiedlichen Sparten: Gastronomen, Kioskbetreiber, Taxifahrer, Ärzte, das ganze Spektrum. Denen brauche ich nicht lang zu erklären, wo und wie die Technik streikt. Die wollen einfach nur, dass alles rund läuft, und genau das setzen wir um. Mit Ehrlichkeit, mit Klarheit und mit echter Nähe.

Gibt es Zukunftspläne, in welche Richtung sich dein Unternehmen weiterentwickeln wird? Quasi ein nächstes Kapitel?

Ja, natürlich. Wir beschäftigen uns laufend mit neuen Systemen, beispielsweise QR-Payment, Wero oder Online-Zahlungslösungen und prüfen kontinuierlich, ob diese zu unseren Kunden passen. Verständnis steht für uns an erster Stelle, nur mit dem Überblick über die Möglichkeiten am Markt kann auch eine profunde Entscheidung getroffen werden. Ich sehe mich als Vermittler von Zahlungswegen, selbstverständlich mit dem Anspruch, dass unsere Kunden genau wissen, was sie unterschreiben und auf welcher Basis die jeweiligen Gebühren entstehen. Unsere Marschrichtung ist klar vorgegeben, wir stehen für Nähe, Transparenz und Verantwortung bei allem, was wir tun. Die Technologie liefert das Werkzeug, entscheidend allerdings ist der Umgang damit und genau daran arbeiten wir Tag für Tag.

Oftmals ergeben sich im Alltag aus Kleinigkeiten auch Herausforderungen, sowohl für die Kunden als auch für euch. Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

Ein typisches Beispiel ist ein Kunde, der eigenständig seinen Router ausgewechselt hat und plötzlich funktioniert das Terminal nicht mehr. Die Ursache ist in solchen Fällen oft simpel: eine falsche Einstellung, ein IP-Konflikt oder auch ein falscher Port. Für den Kunden stellt das erstmal ein Riesenproblem dar. In diesem Moment übernehmen wir die komplette Verantwortung, prüfen den Status quo, analysieren die Situation und erklären die nächsten Schritte nachvollziehbar und lösungsorientiert.

Aber auch wir selbst stehen hinsichtlich bürokratischer Auflagen oftmals vor Hürden. Viele Prozesse im Payment-Bereich sind heutzutage unnötig aufwändig. Allein die Legitimation für einen neuen Vertrag mit VideoIdent, Authentifizierungen und Co. ist für viele potentielle Kunden eine Barriere, die viel Geduld und Verständnis abverlangt. Aus diesem Grund stehen wir in allen Phasen begleitend zur Seite. Essentiell ist, dass alle Erfordernisse und Prozesse nachvollzogen werden können. So schaffen wir Vertrauen und eine stabile Grundlage für die Zusammenarbeit.

Was bedeutet Verantwortung im Bereich Kartenzahlung für dich?

Kartenzahlung gehört längst zum Alltag. Wer sie ermöglicht, übernimmt Verantwortung – für Technik, Daten und jeden einzelnen Zahlungsweg. Unser Unternehmen basiert auf den Umsätzen bei unseren Kunden. Ein echter Motivator und damit auch eine große Verantwortung.

Uneingeschränkte Verlässlichkeit ist für uns kein Schlagwort. Wir sind Partner, uns durchaus unserer Verantwortung bewusst. Ein Gerät, das reibungslos funktioniert, sollte die Regel sein. Ein Partner, der auch dann erreichbar bleibt, wenn es zu Herausforderungen kommt, macht allerdings den Unterschied. Genau diese Rolle übernehmen wir.

Wichtig ist uns, über den Kartenleser hinauszublicken. Der Bezahlvorgang ist heutzutage kaum mehr als ein flüchtiger Moment. Nur selten besteht Klarheit darüber, was wirklich dahintersteckt – reale Ausgaben, finanzielle Entscheidungen, manchmal mit langfristiger Wirkung. Hier den Überblick zu verlieren, kann leicht in Kontrollverlust münden. Deshalb sehen wir es auch als unsere Aufgabe, Aufklärung zu leisten. Über Technik ebenso wie über gesundes Zahlungsverhalten beim Umgang mit unseren Geräten.

Eine Frage zum Abschluss dieses interessanten Interviews. Was gibst du deiner Familie, deinem Team oder vielleicht auch anderen Gründern mit auf den Weg?

Erstens Ehrlichkeit. Nur wer mit einem klaren Kopf durch den Tag geht, kann anderen offen begegnen. Ferner Standhaftigkeit, also auch in schwierigen Momenten nicht aufzugeben. Bewusst Verantwortung zu übernehmen, ebenso wie Haltung, wenn es einmal unbequem wird. Und natürlich zu wissen, wohin die Reise gehen soll. Diese Werte prägen mein unternehmerisches und privates Tun bis heute – als Vater, Firmeninhaber und Mensch. Ich sehe Persönlichkeiten, keine Nummern – Beziehungen, keine Vertragswerke. Und ich bin davon überzeugt, genau das macht den Unterschied aus.

Martin, danke dir für deine Zeit und die tollen Einblicke!

Herzlich gern. Ebenfalls danke für das nette Gespräch.

 

weiter lesen

weitere Artikel in Interview

oben