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Irina Harder

Interview

Irina Harder: Remote and English – die Zukunft für Softwareentwickler

Das Ungleichgewicht zwischen Jobangeboten und passendem Fachpersonal ist die größte Herausforderung, die es im Moment für Deutschlands Unternehmer zu meistern gilt. Mittlerweile zieht sich diese Problemstellung durch fast alle Branchen. Besonders betroffen davon sind Bereiche unter anderem in der Baubranche, Gastronomie, Handwerk, Servicetechnik, Pflege und IT-Entwicklung. Um dem Mangel Herr zu werden, wenden sich immer mehr Unternehmen an externe Vermittler. Deren Erfahrungen, Fachwissen und Spezialisierungen auf bestimmte Wirtschaftszweige sind einige Kriterien, die Unternehmen heute noch helfen können. Denn sie verfügen über einzigartige Netzwerke.

So wie Irina Harder. Sie arbeitet in der DACH-Region, länderübergreifend und europaweit. Besondere Bedeutung hat dabei ihr Netzwerk aus Software-Entwicklern in ganz Europa. Irina Harder hat exklusiv mit Unternehmer Deutschlands über die Fachkräftemangel in der Software-Entwicklerbranche gesprochen und berichtet, wie sie heute Unternehmen noch zur Seite stehen kann.

Irina Harder im Interview

Herzlich Willkommen bei Unternehmer Deutschlands, Irina Harder, kannst du uns zunächst etwas über deine Tätigkeit berichten?

Ja, sehr gerne. Ich arbeite seit 2010 im Bereich des IT-Recruitings. Dabei hat sich schnell meine Technikbegeisterung als nützlich erwiesen. Denn als ich feststellte, dass die Nachfrage an IT-Experten kontinuierlich anstieg, waren meine Fähigkeiten gefragt. Durch meine schulische Laufbahn und über mein Studium spreche ich heute mehrere Sprachen und kann somit problemlos in den unterschiedlichsten Ländern Europas agieren.

Nach vielen Jahren in einer klassischen Anstellung hatte ich beschlossen, meine gesammelten Kompetenzen mit einem eigenen Recruiting-Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Das ermöglichte mir nicht nur mehr Freiheit in meiner Tätigkeit, sondern auch die Flexibilität, mehr für meine Kinder da zu sein. Denn in der Anstellung war ich außerhalb tätig und konnte nur wenig Zeit zuhause verbringen.

Heute bin ich darauf spezialisiert, selbstständige – in der EU-wohnhafte – Software-Entwickler in DACH-Unternehmen zu vermitteln. Dafür verfüge ich über ein großes Netzwerk, in dem sich Freelancer für NET, React, Java, PHP, C++, DevOps, KI, AI, Visual, UI, UX und viele weitere Anwendungen befinden.

Welche Vorteile haben Unternehmen, wenn sie mit dir zusammenarbeiten?

Zunächst müssen die Unternehmen niemanden fest anstellen, da ich mich auf Freelancer spezialisiert habe. Durch mich erhalten sie aber den Zugang zu erfahrenen Experten. Ich kläre vorher alle Konditionen für meine Kunden ab, also Dinge, wie die Einsatzdauer, den Stundensatz und die Abrechnungsmodalitäten.

Der Vorteil: Die Unternehmen zahlen ausschließlich eine Rechnung an mich, ich übernehme die Auszahlung der Freelancer. Ich bin praktisch der Knotenpunkt für beide Seiten, damit beide so wenig wie möglich Aufwand haben und effektiv an ihr Ziel gelangen.

Das klingt gut. Und welche Vorteile ergeben sich für die Freelancer?

Freelancer, die mit mir zusammenarbeiten, haben den großen Vorteil, dass sie weniger Selbstakquise betreiben müssen. Das spart ihnen viel Zeit und sie haben den Kopf frei, um sich auf ihre eigentliche Kernkompetenz zu konzentrieren. Ist einer der Aufträge abgeschlossen, gelangen sie zurück in meinen Pool und ich kann ihnen bestenfalls schon den nächsten Auftrag anbieten.

Außerdem erhalten sie durch mich die Möglichkeit auf eine gute Einnahme. Im ersten Gespräch möchte ich immer von den Kandidaten wissen, welche Stundensätze sie angedacht haben und vor allem welchen Stundenumfang sie leisten können. Meine Spezialisierung in das EU-Ausland macht sich dadurch noch mehr bezahlt. Denn die Freelancer können an ihrem Wohnort weiter in remote arbeiten. Alles erfolgt einheitlich auf English und durch den geringen Einsatz bei den DACH-Unternehmen direkt vor Ort, fallen für sie kaum Wege- oder Reisekosten an. Unter dem Strich bleibt ihnen da mehr Geld und Zeit zum Leben übrig.

Denn mir liegt das Wohl der Fachkräfte und der Unternehmen gleichermaßen am Herzen.

Remote and English

Das ist sehr erfreulich. Welche Werte für dich und dein Unternehmen ergeben sich denn aus dieser Einstellung?

Bei der Vermittlung von Freelancern achte ich immer darauf, dass in den Unternehmen Englisch zumindest als Sprache akzeptiert ist. Und nach der aktuellen Bewegung wächst diese Akzeptanz, weil eben die DACH-Unternehmen nicht genug deutschsprachige Mitarbeiter oder Freelancer finden.

Mein Motto für mein Unternehmen “Harder Interim” lautet: “Remote and English”. Also die Verbindung von freiberuflicher Arbeit aus jedem Ort der EU in englischer Sprache. Denn warum sollten die Unternehmen nicht die Chancen nutzen, die direkt vor ihnen liegen und weder komplizierten Abrechnungen noch verwirrende Steuerangelegenheiten beinhalten?

Ein gutes Netzwerk ist entscheidend

Wirklich faire Bedingungen für alle, die du da bietest. Wie schnell kannst du denn für ein Unternehmen den passenden Kandidaten finden?

Da ich eine gute Netzwerkerin bin, fällt es mir leicht, Kontakte zu pflegen und sie für die Vermittlung zu nutzen. Dabei schätzen es Unternehmen, dass ich ihnen innerhalb von drei Tagen drei qualifizierte Freelancer vorstellen kann. Ebenso können Firmen auf meine Kandidaten immer wieder zurückgreifen, wenn der Arbeitsanfall gerade eine Spitze hat. Voraussetzung ist natürlich, dass die Kandidaten den Auftrag auch annehmen möchten.

Vor allem akute Lücken in einen bestehenden Team sorgen meist in den deutschen Unternehmen für einen hohen Bedarf an zeitweiser Unterstützung. Dazu zählen Gründe, wie Sabbaticals, Elternzeiten oder Krankheiten, in der die fehlende Kraft ausgeglichen werden muss. Manchmal sind es auch noch Bewerbungsflauten, da sich nicht genug neue Anwärter für eine Position vorstellen.

An dieser Stelle ist die Besetzung der Stellen mit Contractoren die beste Lösung für jedes Unternehmen. Eine Leistung, die B2B von Selbstständigem für Selbstständigen über einen fest definierten Zeitraum erfolgt.

Bedeutet unter dem Strich: die Position eines ausgefallenen Mitarbeiters ist für die Zeit seiner Abwesenheit besetzt und die Unternehmen müssen nicht an ihrer Leistungskraft oder dem Erreichen ihrer Ziele einbüßen.

Das ist eine gute Einstellung. Wie geht es denn für dich weiter, Irina?

Ich konzentriere mich aktuell auf die Erweiterung meines Unternehmens und die Vermittlung von selbstständigen Software-Entwicklern aus der Europäischen Union. Eben remote and english.

Das ist mein Beitrag zur gewünschten Sättigung des deutschen Arbeitsmarktes mit qualifizierten Experten. Denn ein Verhältnis von Fachkräftenachfrage und Jobangebot kann sich so etwas ausbalancieren und genau dazu möchte ich beitragen.

Denn in unserer digitalisierten Welt braucht es gute Software-Entwickler und ich finde diese. So werden sie zur Chance für die deutschen Unternehmen.

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